Hamburg. Fachzeitschrift ernennt eine Sängerin in einer Hamburger Staatsopern-Produktion zur „Sängerin des Jahres“. Um wen es sich handelt.

Die Fachzeitschrift „Opernwelt“ hat in ihrer jährlichen Umfrage unter 43 Kritikerinnen und Kritikern die Frankfurter Oper zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt, zum achten Mal und zum dritten Mal in Folge. Auch der Frankfurter Chor gewann nach 2023 erneut. Die Staatsoper Hamburg endete 2024 (abgesehen von vereinzelten Erwähnungen von Messiaens „Saint François d’Assise“ in der Elbphilharmonie) unter „ferner spielten“ – mit einer Ausnahme: Sopranistin Asmik Grigorian wurde für ihre sängerischen und darstellerischen Leistungen als Salome in der Inszenierung von Dmitri Tcherniakov zur „Sängerin des Jahres“ ernannt.

Mit eben dieser Titelrolle war Grigorian 2018 bei den Salzburger Festspielen buchstäblich über Nacht zum Opern-Weltstar geworden, 2019 erhielt sie genau dafür erstmals den Titel „Sängerin des Jahres“. Tcherniakov ist zudem „Bühnenbildner des Jahres“, allerdings für eine Produktion von Janaceks „Aus einem Totenhaus“ in Bochum.

Die „Sängerin des Jahres“ war an der Hamburger Oper zu hören

Pressefoto Hamburgische Staatsoper - Salome
Die Sopranistin Asmik Grigorian wurde für ihre „sängerisch wie darstellerisch hinreißenden Rollenporträts“ als Salome in Hamburg – hier auf einem Szenenfoto – und als Turandot in Wien zur „Sängerin des Jahres“ gewählt. © Monika Rittershaus | Monika Rittershaus

„Sänger des Jahres“ wurde John Osborn für seine Partie in Halévys „La Juive“ in Frankfurt. Gleich fünf Produktionen sind „Aufführung des Jahres“, darunter auch Weinbergs „Die Passagierin“, die Hamburgs nächster Opern-Intendant Tobias Kratzer an der Staatsoper in München inszenierte, jenem Haus, das erneut das „Orchester des Jahres“ zu bieten hat. Jenes Haus auch, an dem er in diesem Oktober mit dem „Rheingold“ in eine Neuproduktion von Wagners „Ring“ startet. Die anderen vier ausgezeichneten Inszenierungen: Wagners „Tannhäuser“ von Matthew Wilds in Frankfurt, Schönbergs „Moses und Aron“ von Lorenzo Fiorini in Bonn, Tschaikowskys „Pique Dame“ von Timofej Kuljabin in Lyon sowie Martinus „The Greek Passion“ von Simon Stone bei den Salzburger Festspielen.

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„Regisseurin des Jahres“, vor allem für ihre „Aida“ in Frankfurt: die US-Amerikanerin Lydia Steier, die ursprünglich als Regisseurin für Mozarts „Clemenza di Tito“ in diesem Frühjahr an der Hamburger Staatsoper vorgesehen war. Als „Dirigent des Jahres“ hat Pablo Heras-Casado mit seinem Bayreuther „Parsifal“-Debüt gepunktet. „Wiederentdeckung des Jahres“ ist für die Kritikerinnen und Kritiker Louise Bertins „Fausto“, die erste Vertonung von Goethes Stoff überhaupt, die nach beinahe 200 Jahren am Aalto Musiktheater Essen herauskam. „Uraufführung des Jahres“ ist Bernhard Langs „Dora“ auf ein Libretto von Frank Witzel an der Staatsoper Stuttgart. Zur „CD des Jahres“ wurde das Album „In the Shadows“ des US-amerikanischen Baritenors Michael Spyres gekürt. Die Auszeichnung „Buch des Jahres“ geht zu gleichen Teilen an Peter Gülke („Von geschriebenen Noten zu klingenden Tönen“), Jeremy Eichler („Das Echo der Zeit“) und Arnold Jacobshagen („Maria Callas. Kunst und Mythos“).