Hamburg. Die für Mai geplante Veranstaltung soll auf persönlichen Wunsch des Ballettchefs später stattfinden. Was Ticketinhaber wissen müssen.
Das große John-Neumeier-Finale rückt immer näher. Gerade erst feierte der scheidende Intendant des Hamburg Balletts seinen 85. Geburtstag – natürlich bei einer (Wiederaufnahme-)Premiere in der Hamburgischen Staatsoper. Sogar sanft gesungen hat das Publikum. Nun verkündet das Hamburg Ballett eine Terminänderung: Neumeiers letzte Ballett-Werkstatt als Intendant, ursprünglich angesetzt für den 5. Mai, wird verschoben.
Ballett-Werkstatt Hamburg: Bisher verkaufte Tickets behalten für Ersatztermin ihre Gültigkeit
Die Verschiebung seiner letzten und 241. Ballett-Werkstatt – ein Veranstaltungsformat, das er vor über fünf Jahrzehnte entwickelt und seither geprägt hat – begründet John Neumeier mit seinem eigenen Abschied: „Der Moment, als ich in Hamburg heimisch wurde, war mitten in meiner ersten Ballett-Werkstatt: als ich offen zugab, meinen Text vergessen zu haben – und das Publikum mit spontanem Applaus reagierte. Dieser Kontakt, dieser Austausch ist für mich bis heute wichtig. Um den inhaltlichen Bogen bis ans Ende meiner Hamburger Intendanz zu spannen, habe ich mich entschlossen, die allerletzte Ballett-Werkstatt so nah wie möglich an den Beginn der 49. Hamburger Ballett-Tage heranzurücken.“
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Nicht im Mai, sondern am 16. Juni findet nun also Neumeiers letzte Ballett-Werkstatt statt. Was Ticketinhaberinnen und -inhaber jetzt wissen müssen: Alle bisher verkauften Karten behalten für den Ersatztermin ihre Gültigkeit, das gilt ebenso für die Anreise mit dem HVV. Darüber hinaus bietet die Staatsoper allen, die bereits Karten gekauft haben, an, ihre Tickets bis zum 30. März 2024 zurückzugeben, falls sie zum neuen Termin verhindert sein sollten. Die Ballett-Werkstatt IV wird am 16. Juni, um 11 Uhr, über die Bühne gehen und zwei Stunden ohne Pause dauern – das Training der Tänzerinnen und Tänzer beginnt bereits eine halbe Stunde früher und ist ebenfalls öffentlich.
Neumeiers Nachfolger in Hamburg wird der Choreograf Demis Volpi, bislang Direktor und Chefchoreograf des Düsseldorfer Balletts am Rhein, er übernimmt die Position zur kommenden Spielzeit. Dass Volpi die Ballett-Werkstätten weiterführen wird, ist wahrscheinlich: „ein wahnsinnig gutes Format“, findet er. „Natürlich werde ich sie inhaltlich anders gestalten“, sagte Volpi im Abendblatt-Interview. „Eine Ballett-Werkstatt wird anders ablaufen, wenn ich auf der Bühne stehe.“ Die Kanäle, die aufgebaut wurden, abzubrechen, hielte er für ein falsches Signal.