Hamburg. Dreimal wurde der Auftritt des englischen Musikers verschoben, diesmal muss es klappen: Alle Infos zum Konzert am Montagabend.

Dieses Konzert hat einen vielleicht einmalig langen Vorlauf, es wurde satte dreimal verschoben. War es denn zu glauben? Jetzt soll, muss, kann alles gut werden: Gordon Matthew Thomas Sumner, besser bekannt als Sting, ist am Montag in Hamburg zu Gast. Es ist der zweite Auftritt in Deutschland in diesem Winter. Wir verraten an dieser Stelle, was man alles über das Konzert wissen muss.

Stings „My Songs Tour“

Die „My Songs Tour“, betitelt nach dem 2019 erschienenen Album, läuft bereits seit vier Jahren. Eine Welttournee, die diesen Namen verdient. Sie begann am 28.5.2019 in Paris, schlängelte sich quasi durch ganz Europa (erste Deutschland-Station war am 6.6.2019 Hannover) und wagte auch den Sprung in die Vereinigten Staaten und nach Asien. Nach Amerika führte ihn die Tour bereits mehrere Male, dreimal davon zu einer „Residency“ (muss man sich merken, das Wort, ist der letzte Schrei jetzt, siehe auch U2) nach Las Vegas. In diesem Jahr war er bereits in Afrika, Australien, Neuseeland, Asien, Kanada und den USA. Von dort kommt er jetzt zurück nach Europa. Es kann gut sein, dass wir uns verzählt haben, wir behaupten aber: Der Gig in der Barclays Arena ist Stings 266. Konzert seit 2019. Der Mann ist 72 Jahre alt, wir zollen ihm Respekt.

Sting in Hamburg

Sting in der Barclays Arena? Eine nicht enden wollende Geschichte, siehe oben. An anderer Stelle hat es freilich geklappt: Am 25.6.2022 trat er nach 20 Jahren das erste Mal im Stadtpark auf. Dieser Hamburg-Besuch hatte es besonders für die Buchhandlung Felix Jud in sich: Der Brite schlurfte in Flipflops in das Traditionsgeschäft, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Und kaufte sich eine englische Ausgabe von Thomas Manns „Zauberberg“. Ein kulturbeflissener Weltbürger in Badeschlappen, wonderful. Der Mann, der als Lehrer arbeitete und später zur Polizei ging, musikalisch, Sie verstehen schon: Sting ist ein Klassiker mit bewegter Karriere und außerordentlicher Coolness.

Gibt es noch Karten für Montagabend?

Nur noch wenige: bei Eventim im Fan-Sale.

Das Programm in der Barclays Arena

Sumner-Family-Business: Stings ältester Sohn Joe Sumner, der sich auf Produktion fröhlicher Radiopop-Perlen à la „Looking For You, For Me“ versteht, wird seinen Vater in der Barclays Arena supporten und ab 20 Uhr ein paar Songs spielen. Sting hat insgesamt übrigens sechs Kinder. Joe Sumners Halbgeschwister Mickey und Eliot sind ebenfalls in der Unterhaltungsbranche aktiv. In der Barclays Arena wird Sting gegen 20.45 Uhr auf der Bühne erwartet – das ist insgesamt sein auf dieser Tour favorisierter Konzertbeginn.


Die Setlist der aktuellen Tournee

Wir verraten wegen derer, die sich bei Konzerten überraschen lassen wollen, nicht allzu viel. Aber zum Beispiel das: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Song von The Police das Konzert eröffnet, ist relativ groß. Wissen wir, weil uns zuletzt eine Flaschenpost erreichte. Der Auftritt wird etwa zwei Stunden dauern und von Police-Songs eingerahmt sein. Seine größten Hits spielt Sting für gewöhnlich recht früh. Was für die Dramaturgie gar kein Problem ist. Er hat auch noch größte Hits, die er hintenraus spielen kann.

Die Anfahrt zur Arena

Empfohlen wird die Anreise mit dem Rad (was bei den niedrigen Temperaturen aber eine Sache für Hartgesottene ist) und vor allem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Zweite Liga spielt nicht mehr montags, keine Sorge; Kollisionen mit HSV-Fans sind also nicht zu befürchten. S-Bahn Haltestelle Stellingen, von dort fährt ein Bus. Metrobus-Linie 22, Haltestelle Volkspark.

Was Stewart Copeland noch zu berichten hat

Ende Oktober erschien auf Englisch das Buch „Stewart Copeland‘s Police Diaries“, in dem der Schlagzeuger von seinen Jahren mit Police berichtet. Muss man das lesen? Wir sagen: Police-Fans müssen das auf jeden Fall. Der Text transportiert authentisch das Lebensgefühl der mittleren 1970er-Jahre. Es war die Zeit, als Punk geboren wurde und ein Lehrer mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn Joe aus Newcastle nach London zog. Copeland war mit seiner Band Curved Air zugange, aber bereit für etwas Neues. Er hatte Sting schon vorher kontaktiert, von dem er wusste, dass er jazzig den Bass spielen konnte. Am 14. Dezember, „im Jahre des Herrn 1976“, rief Sting, so steht es im Buch, endlich zurück. Wenig später spielten die beiden erstmals zusammen. „Er kam mit Basslinien an, die eine ganz neue Welt des Groove darstellten“, erinnert sich Copeland, „wir hatten den jeweiligen Puls des anderen fest im Griff, das ist der heilige Gral, wenn man gemeinsam Musik macht.“ So schafft man einen Bandmythos, es liest sich in der Überhöhung (hier im Original) ganz herrlich: „This mysterious stranger and I knew right away that we had something rare.“ Kann man wohl sagen. Auch wenn sie heute nicht mehr zusammen auf der Bühne stehen: Die Songs sind geblieben. Wir hören sie heute noch.