Hamburg . Zwei Millionen Einwohner, Olympia, digitaler Wandel: Der Bürgermeister seine Vision von Hamburg in den 2020ern. CDU: Langatmige Rede.

Die jetzt kommenden Jahren werden Hamburg mit ihren Entscheidungen und Ereignisse möglicherweise für Jahrzehnte prägen. Das hat Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) in seiner ersten Regierungserklärung der neuen Wahlperiode am Mittwochnachmittag in der Bürgerschaft betont. Im Januar 2017 werde die Elbphilharmonie als weltweit wahrgenommenes Konzerthaus eröffnet, im Sommer 2017 entscheide das IOC über die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024, um die sich Hamburg beworben hat. Zugleich stehe die Entscheidung zur Elbvertiefung an, Hamburg wolle die Hochschulen stärken, um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten.

Und die Stadt müsse und werde sich dem digitalen Wandel stellen. Bei all dem müsse Hamburg als möglicherweise auf zwei Millionen Einwohner anwachsende Stadt weiter für ausreichend Wohnraum sorgen.

„Für den Senat steht fest: Hamburg muss eine Hoffnungsstadt bleiben“, sagte Scholz. „Und Hamburg bleibt eine moderne Stadt – fest geprägt von der Überzeugung, dass die Dinge gestaltbar sind, wenn wir sie zum Besseren gestalten wollen. Politik kann nicht alle Probleme lösen, die sich in unserem Leben stellen. Für viele ist sie auch nicht zuständig und sollte es auch nicht sein. Es geht darum, dass man sein Leben verbessern kann, wenn man sich Mühe gibt. Und es geht darum, dass niemand am Wegesrand zurückgelassen wird.“

Der neue Hamburger Fraktionschef der CDU, André Trepoll sagte, die Rede von Scholz sei "langatmig" gewesen. Er habe Impulse und verbindliche Aussagen zur Verkehrs- und Wirtschaftspolitik vermisst. "Was SPD und Grüne für visionär halten, erzeugt in der Wirtschaft nur ein müdes Lächeln. Es fehlen greifbare kreative Maßnahmen. Im Gegenteil: Der Koalitionsvertrag ist eine Abkehr vom Innovationsstandort Hamburg", so Trepoll.

Er wolle die Stadt in einer Mischung aus Planung und Pragmatismus regieren, so der Bürgermeister. Sein Senat wolle dabei vier Schwerpunkte setzen. Hamburg solle „wirtschaftlich stark, lebenswert, digital und international“ sein. Dabei sei die Stadt stolz auf die höchste Einwanderungsquote unter den deutschen Ländern.

Koalitionsvertrag: Entwurf vorgestellt

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, Katharina Fegebank, wirken bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags in den Deichtorhallen sehr zufrieden
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, Katharina Fegebank, wirken bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags in den Deichtorhallen sehr zufrieden © dpa | Axel Heimken
Bevor es losging, inspizierte der Bürgermeister höchstpersönlich, ob die Technik auch funktioniert
Bevor es losging, inspizierte der Bürgermeister höchstpersönlich, ob die Technik auch funktioniert © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Alles klar, die Pressekonferenz startet kurz nach 11 Uhr
Alles klar, die Pressekonferenz startet kurz nach 11 Uhr © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Links die Verhandllungsführer der Grünen, die beiden  Fraktionsvorsitzenden Jens Kerstan und Katharina Fegebank, rechts daneben Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und der SPD-Fraktionsvorsitzende  Andreas Dressel bei der Präsentation
Links die Verhandllungsführer der Grünen, die beiden Fraktionsvorsitzenden Jens Kerstan und Katharina Fegebank, rechts daneben Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Dressel bei der Präsentation © dpa | Axel Heimken
Und so sieht das Ganze von der anderen Seite aus
Und so sieht das Ganze von der anderen Seite aus © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Zahlreiche Journalisten waren zur Vorstellung des Koalitionsvertrags gekommen. Und sie stellten kritische Fragen
Zahlreiche Journalisten waren zur Vorstellung des Koalitionsvertrags gekommen. Und sie stellten kritische Fragen © dpa | Axel Heimken
Was war noch die Frage?
Was war noch die Frage? © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Noch einmal bitte!
Noch einmal bitte! © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Der Bürgermeister in Denkerpose
Der Bürgermeister in Denkerpose © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Der Vertrag hat immerhin 115 Seiten, da muss man manches noch genau nachschauen
Der Vertrag hat immerhin 115 Seiten, da muss man manches noch genau nachschauen © dpa | Axel Heimken
Jetzt hat der Bürgermeister das Wort
Jetzt hat der Bürgermeister das Wort © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Und jetzt das Ganze noch Mal für die Fotografen
Und jetzt das Ganze noch Mal für die Fotografen © dpa | Axel Heimken
Dieses Mal trat Katharina Fegebank in einem Kleid in dezentem Blau vor die Presse - am Anfang der Verhandlungen trug sie meist Rot
Dieses Mal trat Katharina Fegebank in einem Kleid in dezentem Blau vor die Presse - am Anfang der Verhandlungen trug sie meist Rot © dpa | Axel Heimken
Die Vertreter beider Parteien stellten den Entwurf des rot-grünen Koalitionsvertrages in den Deichtorhallen vor
Die Vertreter beider Parteien stellten den Entwurf des rot-grünen Koalitionsvertrages in den Deichtorhallen vor © dpa | Axel Heimken
Große Aufmerksamkeit für den neuen Koalitionsvertrag
Große Aufmerksamkeit für den neuen Koalitionsvertrag © dpa | Axel Heimken
In der ersten Reihe der zukünftige Justizsenator Till Steffen (l.) und die grüne Bundestagsabgeordneten Anja Hajduk und Manuel Sarrazin
In der ersten Reihe der zukünftige Justizsenator Till Steffen (l.) und die grüne Bundestagsabgeordneten Anja Hajduk und Manuel Sarrazin © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, Katharina Fegebank, betreten die Deichtorhallen
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, Katharina Fegebank, betreten die Deichtorhallen © dpa | Axel Heimken
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Dabei werde der Senat auch weiter auf eine solide Haushaltspolitik setzen. Steuererhöhungen werde es nicht geben, versprach der Bürgermeister.

In seiner Rede nannte er zahlreiche Vorhaben, wie etwa

massive Investitionen in die Verkehrs-Infrastruktur


  • Hamburg soll Fahrradstadt werden

  • Verbesserung der Luftqualität und Einhaltung der Klimaziele

  • die Verlängerung der U4 und die Planung des Neubaus einer U5

  • massive Stärkung der Digitaltechnologien (z.B. eigene 3-D-Druck-Strategie)

  • Stärkung der Hochschulen

  • mehr Unterstützung für Menschen mit Behinderung (barrierefreier Ausbau, Teilhabe, Inklusion)

  • Hamburg soll zur kinder- und familienfreundlichsten Stadt Deutschlands werden (etwa durch weiteren Ausbau der Betreuungsangebote).

  • „Selten war so viel Aufbruch in Hamburg“, so Scholz. „Selten wurden so viele so konkrete Pläne für die Zukunft der Stadt nicht nur geschrieben, sondern auch ins Werk gesetzt.“ Daraus entstehe das „Bild einer weltläufigen modernen Metropole der 20er und 30er Jahre“, sagte der Bürgermeister. „Wir versprechen, dass wir Hamburg weiterhin ordentlich regieren werden und dass man sich auf unsere Zusagen verlassen kann. Wir bauen keine Luftschlösser, sondern wir bauen das moderne Hamburg. Und wir laden alle ein, sich daran zu beteiligen. Zusammen schaffen wir das moderne Hamburg."

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