Die 121 Sitze in der Hamburgischen Bürgerschaft sind neu vergeben. Olaf Scholz bietet Grünen Koalitionsverhandlungen ohne Sondierung an.

Hamburg. Diese erschütternde Zahl wirft ein Schlaglicht auf die Kuriositäten der Bürgerschaftswahl 2015: Mit 26,2 Prozent ist die Wahlbeteiligung im Stadtteil Billbrook bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag am niedrigsten gewesen. In Stadtteilen mit sozial schwacher Bevölkerung hätten die Bürger am wenigsten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, teilte Landeswahlleiter Willi Beiß am Dienstag mit.

„Das Problem ist, dass das Wahlrecht für Personen, die sich nicht so mit Politik beschäftigen wollen, eher abschreckend wirken könnte“, sagte Beiß. Die prozentual meisten Wähler gab es in Wohldorf-Ohlstedt mit 76,7 Prozent. In Hamburg insgesamt war die Wahlbeteiligung mit 56,9 Prozent so schlecht wie nie bei einer Bürgerschaftswahl.

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Das sind die neuen Abgeordneten der SPD (58 Sitze)

Das sind die Abgeordneten der Grünen (15 Sitze)

Das sind die Abgeordneten der Linken (11 Sitze)

Das sind die Abgeordneten der FDP (neun Sitze)

Das sind die Abgeordneten der CDU (20 Sitze)

Das sind die Abgeordneten der AfD (acht Sitze)

Scholz bietet Grünen Verhandlungen ohne Sondierung

Hamburgs Bürgermeister und SPD-Landeschef Olaf Scholz bietet nach seinem Wahlsieg den Grünen an, auf Sondierungsgespräche zu verzichten und direkt in Koalitionsverhandlungen einzutreten. Dies teilte Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan am Dienstag über Facebook und Twitter mit.

Die Ökopartei entscheidet an diesem Mittwoch auf einer Landesmitgliederversammlung, ob sie mit der SPD über ein Regierungsbündnis verhandeln will. Die SPD ist nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Bürgerschaftswahl vom Sonntag auf einen Koalitionspartner angewiesen. Scholz hatte vor der Wahl mehrfach erklärt, dass er zuerst mit den Grünen reden wolle. Rein rechnerisch wäre auch eine rot-gelbe Koalition mit der FDP möglich.