Zwei Männer schleuderten Farbbeutel gegen die Fregatte “Hamburg“. Sie wurden festgenommen. Das ganze Programm des Hafenfestes finden Sie hier.

Hamburg. Zwei junge Männer haben während des 821. Hamburger Hafengeburtstags einen Farbanschlag auf die Fregatte "Hamburg“ verübt. Die beiden 24-Jährigen warfen am Sonnabend zwei Farbbeutel mit roter Farbe gegen das Schiff. Nach der Attacke flüchteten die Verdächtigen zunächst und tauchten in der Menschenmenge unter, Feldjäger fassten sie aber kurze Zeit später auf einer nahe gelegenen Brücke. Zu ihrem Motiv machten die jungen Männer keine Angaben. „Sie haben die Aussage verweigert“, teilte ein Sprecher der Hamburger Polizei mit.

+++ Das Programm bis Sonntag in Kurzform +++

Der 821. Hamburger Hafengeburtstag geht am Sonntag zu Ende. An den ersten beiden Tagen kamen laut Polizei rund 880.000 Besucher und feierten friedlich und ausgelassen. Die Veranstalter rechnen mit mehr als einer Million Besuchern.

Am Sonnabendabend feierte Deutschrocker Udo Lindenberg mit einem Panik-Finale beim Hamburger Hafengeburtstag die Rückkehr seines ersten „Rock-Liners“. Der Musiker und sein Panikorchester sowie 50 Gitarristen an der Reling spielten an Bord des Kreuzfahrtriesen „Mein Schiff“ die Lindenberg-Songs „Odyssee“ und „Candy Jane“. Ihr 20-minütiges Geburtstagsständchen brachten sie dem Hafen unmittelbar nach dem großen Feuerwerk. Ebenfalls auf dem obersten Deck dabei waren Chefstyler Jan Delay und Punk-Lady Nina Hagen.

Zahlreiche Boote begleiteten den „Rock-Liner“, während sich an Land Zuschauermengen drängten. „Hamburch Ahoi!“, rief Lindenberg ihnen über sein Mikrofon zu. „Udo, Udo“-Rufe und Jubel hallten ihm von den anderen Booten entgegen. Das Wetter spielte mit, die E-Gitarren und Verstärker blieben trocken. „Geilomat!“, meinte Lindenberg nach dem ungewöhnlichen Auftritt, „mehr Exzess geht nicht“.

Die drei Musikstars waren mit rund 2000 Passagieren am vergangenen Mittwoch zur „Jungfernfahrt“ des „Rock-Liners“ an Bord des TUI-Schiffes nach Großbritannien aufgebrochen. Die Fahrt stand im Zeichen der Rockmusik - ob bei Konzerten, Vorträgen und Videoprojektionen oder spontanen Nach-Mitternachtssessions im Casino. Lindenbergs Fazit: „Das war noch geiler als ich erwartet habe. Der ganze Kahn hat gerockt!“

Der 821. Hamburger Hafengeburtstag war am Freitag eröffnet worden. Mit dem traditionellen Glockenschlag auf dem Museumsschiff „Rickmer Rickmers“ läutete Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) das weltgrößte Hafenfest ein. An der anschließenden Einlaufparade nahmen mehr als 300 Schiffe aus aller Welt teil. Neben Marineeinheiten, historischen Seglern und Dampfern sowie einem U-Boot fuhr auch das weltgrößte Solarboot „PlanetSolar“ und eine 85 Meter hohe Hubinsel ein.

Gleich fünf "Königinnen der Meere" nahmen Kurs auf Hamburg und statten dem Cruise Center im Laufe des Festwochenendes einen Besuch ab. Man könnte es auch ein Milliarden-Spektakel nennen. Denn zusammen kosten die Luxusliner, darunter die "Queen Mary 2", MS "Delphin" und "Alexander von Humboldt", mehr als eine Milliarde Euro.

Auch nicht alle Tage zu Gesicht bekommt man den französischen Hubschrauberträger mit dem wohlklingenden Namen "Jeanne d'Arc", der an der Überseebrücke liegt. Der Bootsname "U-434" klingt dagegen zwar äußerst nüchtern, optisch macht das Gefährt aber trotzdem was her.

Das weltweit größte konventionell betriebene Jagd- und Spionage-U-Boot kann beim Hafengeburtstag erstmals an seinem neuen Liegeplatz am St. Pauli Fischmarkt besichtigt werden. Wer nicht nur gucken, sondern selbst auf der Elbe schippern möchte, kann sich etwa ein Tagesticket für die Hafenfähre kaufen. Einfach mit dem Picknickkorb unterm Arm an Bord gehen, das Gedränge ertragen und einen der heiß begehrten Sitzplätze ergattern. Sobald das geschafft ist: entspannen und die Kulisse genießen. Kinder und Fußballfans dürfte es eher in den Alten Elbpark (Helgoländer Allee) ziehen.

Als neue Familienattraktion feiert der HSV hier mit einer "Eventfläche" Premiere beim Hafengeburtstag. Wie die Profi-Kicker können die Kids bei einer Messanlage testen, wie hart sie gegen den Ball treten können. Die Besten können Autogrammkarten der HSV-Spieler oder sogar ein handsigniertes Trikot gewinnen. Wahre FC-St.-Pauli-Fans werden darauf vermutlich pfeifen. Aber zu kurz kommen sie beim Hafengeburtstag ganz sicher nicht. Zumindest nicht am Sonntagabend, wenn Zigtausende Fans und Sympathisanten den Aufstieg des Traditionsvereins feiern werden und sich die Reeperbahn in ein braun-weißes Menschenmeer verwandelt. Ruhiger, aber nicht weniger fröhlich, geht's im "Döns", dem Wartehäuschen auf dem Fähranleger im Museumshafen Oevelgönne, zu.

Der Hafengeburtstag - eine Goldgrube

in Partnerland gibt es beim 821. Hafengeburtstag übrigens nicht. Zugunsten des Natur- und Umweltschutzes. Denn auf der Kehrwiederspitze ist in diesem Jahr das sogenannte "Solar-Village" zu Hause, das zukunftsweisende, umweltschonende Solartechnik vorstellt. Kommt in der "Umwelthauptstadt Europas 2011" bestimmt besser an als Jets im Tiefflug.

Das komplette Hafengeburtstags-Programm