Gravierende Unterschiede: In manchen Stadtteilen der Hansestadt lebt jedes zweite Kind von staatlicher Hilfe, in anderen nur jedes 100. Kind.
Hamburg. 28.174 Kinder unter sieben Jahren lebten 2009 in Hamburg von staatlicher Hilfe. Das ist jedes vierte Kind. In Veddel, Rothenburgsort/Billbrook, Dulsberg, Wilhelmsburg und Billstedt ist sogar jedes zweite Kind auf Unterstützung vom Staat angewiesen. In Groß-Flottbek, Otmarschen und Nienstedten lebt dagegen nur eins von 100 Kindern unter sieben Jahren von Sozialhilfe.
Die Karte des Statisitikamtes basiert nicht nur auf den Zahlen der Hartz-IV-Empfänger. Gezählt wurden alle Hamburger, die Arbeitslosengeld II und Sozialgeld ("Hartz IV"), Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen oder Leistungen für Asylbewerber bekommen.
Das Ergebnis: Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Armutsquote in den ärmsten Stadtteilen um bis zu 2,4 Prozent weiter verschlechtert. Die Kluft zwischen armen und reichen Vierteln ist größer geworden: Während in den ärmsten Vierteln nun mehr Hamburger staatliche Hilfeleistungen empfangen, sind es in den anderen Stadtteilen etwas weniger. Insgesamt ist die Quote gleich geblieben: Im Durchschnitt erhielt Ende 2009 jeder siebte Hamburger staatliche Hilfeleistungen (13,1 Prozent). Das sind etwa so viele wie im Jahr zuvor.
Zu den armen Stadtteilen zählen auch St. Pauli, Altona-Altstadt, Lurup, Steilshoop, Dulsberg, Allermöhe, Harburg und Hausbruch. Hier ist auch der Anteil der Ausländer und der Sozialwohnungen überdurchschnittlich hoch.
In knapp einem Drittel aller Stadtteile erhalten weniger als acht Prozent der Bewohner Geld vom Staat. Dazu gehören die Elbvororte von Rissen bis Othmarschen und Stadtteile nahe der Außenalster wie Rotherbaum, Harvestehude, Uhlenhorst und Winterhude.