Gravierende Unterschiede: In manchen Stadtteilen der Hansestadt leben rund 30 Prozent der Bewohner von staatlicher Hilfe, in anderen null Prozent.

Hamburg. Durch Hamburg zieht sich ein Gürtel der Armut. Fast 30 Prozent der Einwohner der Stadtteile Veddel, Wilhelmsburg, Rothenburgsort/Billbrook und Billstedt lebten 2008 von staatlicher Hilfe, errechnete das Statistikamt Nord. In der Hafencity war dagegen kein einziger Bewohner auf Geld vom Staat angewiesen.

Die Karte des Statisitikamtes basiert nicht nur auf den Zahlen der Hartz-IV-Empfänger. "Dies ist der erste Versuch einer Gesamtbetrachtung der Armut in Hamburg", sagt Thorsten Erdmann vom Statistikamt Nord. Gezählt wurden alle Hamburger, die Arbeitslosengeld II und Sozialgeld ("Hartz IV"), Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen und Leistungen für Asylbewerber bekommen.

Das Ergebnis: In knapp einem Fünftel aller Stadtteile leben mehr als 17 Prozent der Bewohner von staatlicher Hilfe. Zu den armen Stadtteilen zählen auch St. Pauli, Altona-Altstadt, Lurup, Steilshoop, Dulsberg, Allermöhe und Hausbruch. Hier ist der Anteil der Ausländer und der Sozialwohnungen überdurchschnittlich hoch.

In knapp einem Drittel aller Stadtteile erhalten weniger als acht Prozent der Bewohner Geld vom Staat. Dazu gehören die Elbvororte von Rissen bis Othmarschen und Stadtteile nahe der Außenalster wie Rotherbaum, Harvestehude, Uhlenhorst und Winterhude.

Im Durchschnitt erhielt Ende 2008 jeder siebte Hamburger staatliche Hilfeleistungen (13 Prozent). Die nächste Datenerhebung ist für die Mitte des nächsten Jahres geplant.