In Chilisoße wurde ein Schärfegrad von mehr als einer Million Scoville festgestellt. Hamburg strebt Kennzeichnungspflicht für scharfe Lebensmittel an.
Hamburg. Auch Chilisoßen können zur Waffe werden. Lebensmittelkontrolleure des Instituts für Hygiene und Umwelt haben zumindest bei einer Soße einen Schärfegrad von mehr als einer Million Scoville gefunden. "Das ist eine höhere Konzentration als in herkömmlichem Pfefferspray", sagte Friedrich Liebig vom Bereich Lebensmittelsicherheit gestern bei der Vorstellung des Jahresberichts.
Um Gefährdungen von Verbrauchern und Küchenpersonal vorzubeugen, strebt Hamburg deshalb auf Bundesebene eine Kennzeichnungspflicht bei scharfen Lebensmitteln sowie eine Begrenzung der Höchstwerte an. Insgesamt zog das Institut gestern eine positive Bilanz.
Von 18.450 im vergangenen Jahr untersuchten Lebensmittelproben mussten zwar 2407 beanstandet werden, aber nur jede tausendste (insgesamt 22) waren akut gesundheitsgefährdend. Die Quote der Beanstandungen entsprach mit etwa 13 Prozent dem Bundesdurchschnitt. Die Analysen des Landeslabors seien ein wichtiger Baustein für den Verbraucherschutz in Hamburg, sagte Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU). Neben den Lebensmittelkontrollen sind das beispielsweise auch ein Monitoring-Verfahren, um die Ausbreitung der Tigermücke (Denguefieber) zu überwachen oder Untersuchungen zur Feinstaubkonzentration.