Rotflossenwels ist gefragt bei Fischliebhabern. In Hamburger Supermärkten wurde stattdessen Pangasius verkauft - und der ist viel günstiger.

Hamburg. Hamburger Lebensmittel-Prüfer haben einen Etikettenbetrug aufgedeckt. Bei der Untersuchung mehrerer Proben des asiatischen Rotflossenwelses kam heraus, dass in Wirklichkeit Pangasius-Filet unter dem Namen der neuen Fischspezialität verkauft wurde.

Das Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt hatte den Tipp vom Max-Rubner-Institut erhalten, das routinemäßig neue Fischarten auf dem deutschen Markt untersucht. "Wir wollten die Proben auf Giftstoffe untersuchen, als wir durch Zufall darauf stießen, dass es sich nicht um den Rotflossenwels, sondern um Pangasiusfilets handelte", sagt Hartmut Rehbein vom Max-Rubner-Institut. Welche Menge des falsch ausgezeichneten Fisches verkauft wurde, ist nicht klar. Die Lebensmittelwächter fanden jedoch heraus, dass die tiefgefrorenen Filets von unterschiedlichen Händlern stammten und von verschiedenen Importeuren vertrieben wurden.

Der Rotflossenwels ist fast doppelt so teuer wie Pangasius, der Verbraucher kann die beiden Welsarten beim Einkauf jedoch nicht unterscheiden. Rehbein vermutet, dass der Fisch schon in Vietnam falsch ausgezeichnet wurde, um damit beim Weiterverkauf einen höheren Preis zu erzielen. Bislang ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, ob der Fisch bereits in Asien unter falschem Namen in den Handel gebracht oder erst später umetikettiert wurde.

Friedrich Liebig, der Leiter der Hamburger Lebensmittelbehörde, gibt für die Verbraucher Entwarnung: „Jetzt können die Hamburger aber wieder unbesorgt Fisch kaufen, denn die betroffenen Importeure haben unserer Kenntnis nach die falsch deklarierte Ware bereits vom Markt genommen“, versichert er. „Rotflossenwels ist daher im Moment schwer zu bekommen.“