Vattenfall bekommt jetzt Gegenwind aus dem Senat. Laut Christian Maaß bringt die Trassenführung aus ökologischer Sicht Probleme mit sich.
Hamburg. Es war das erste Aufeinandertreffen der Kontrahenten: Auf Einladung der Kirchengemeinde Altona-Ost diskutierten gestern Abend Vertreter von Vattenfall mit Umweltschützern über die umstrittene Fernwärmeleitung durch Altona. Etwa 170 Bürger waren in die Friedenskirche gekommen. Und für Vattenfall kommt der Gegenwind jetzt auch aus dem Senat: Staatsrat Christian Maaß von der federführenden Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) forderte Vattenfall auf, auf die Trasse zu verzichten.
"Für den Klimaschutz, den Stadtteil und die Glaubwürdigkeit des angekündigten Engagements von Vattenfall für die Umwelthauptstadt 2011 wäre es am besten, Vattenfall würde auf die Trasse verzichten und mit der BSU nach klimafreundlicheren Alternativen für die Fernwärmeversorgung Hamburgs suchen", sagte Maaß. Rechtlich sei die Behörde wegen der Vorfestlegungen, die von 2005 bis 2008 gemacht wurden, gezwungen gewesen, die Trasse so zu genehmigen. Die Trassenführung bringe aus ökologischer Sicht klare Probleme mit sich. Maaß: "Wir werden genau darauf achten, dass die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen eingehalten werden."
Vattenfall-Vertreterin Sabine Neumann warb dagegen weiter für die Fernwärmeleitung: "Moorburg wird das Kraftwerk Wedel 2013 ersetzen und den CO2-Ausstoß weiter verringern." Fernwärme sei "eine gute Sache" und diene dem Klimaschutz. Überzeugen konnte sie die Anwesenden freilich nicht.
Zum Hintergrund: Mitten durch den Gählerpark soll die 12,3 Kilometer lange Trasse verlaufen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hatte versucht mit einer Eilklage gegen die Stadtentwicklungsbehörde das Abholzen von 359 Bäumen zu verhindern. Die BUND-Klage wurde abgeschmettert, die Naturschützer legten gegen diesen Beschluss nun Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Hamburg (OVG) ein.