Bürger und Umweltschützer überreichten Enwendungen gegen die Moorburgtrasse. Umweltbehörde plant Erörterungstermin im Herbst.
Hamburg. Gegen den geplanten Bau der Fernwärmeleitung des Kohlekraftwerks Moorburg haben Umweltschützer am Mittwoch insgesamt 3511 Einwendungen übergeben. „Das ist schon ein ganz klares politisches Signal“, sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der die Einwendungen gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Moorburgtrasse stoppen!“ an die Umweltbehörde überreichte. Eine kohlebefeuerte Fernwärmeversorgung sei mit den Klimaschutzzielen der Stadt nicht vereinbar.
Betroffene Bürger, Verbände sowie Fachdienststellen hatten während des Planfeststellungsverfahrens in den vergangenen sechs Wochen ihre Stellungnahmen und Einwendungen abgegeben. Neben den 3511 Schreiben gingen etwa 500 Einwendungen bei der Umweltbehörde direkt ein. Im Herbst soll es einen Erörterungstermin geben.
Betroffene Bürger und Verbände kritisierten nach Angaben des BUND unter anderem, dass keine Alternativen geprüft worden seien. Zudem befürchten sie während der Bauphase der Fernwärmeleitung ein Verkehrschaos sowie erhebliche Lärmbelastung. „Aus heutiger Sicht würden viele Anwohner die Zustimmung für die Untertunnelung ihrer Häuser wieder zurückziehen“, sagte Sonja Tesch von der Bürgerinitiative. Erst durch das Planfeststellungsverfahren seien die erschreckenden Dimensionen des Projekts publik geworden.
Im vergangenen Jahr hatten die Bürgerinitiative und der BUND feststellen lassen, dass das ursprüngliche Genehmigungsverfahren ohne Einbindung der Anwohner und Verbände nicht rechtens ist, wie Braasch erklärte. Daraufhin musste die Stadt ein neues Planfeststellungsverfahren eröffnen.