Trotz des Regens und der Kälte halten zwei Gegner des Kohlekraftwerks Moorburg seit einer Woche einen Baum in Hamburg-Altona besetzt. Das Paar harrt seit Donnerstag letzter Woche im Gählerpark auf einer knapp drei Quadratmeter großen Plattform in sechs Meter Höhe aus, um gegen den Bau einer Fernwärmetrasse zu protestieren. Die geplante Leitung soll durch die Grünanlage gehen. Gemeinsam mit seiner Partnerin habe er sich spontan entschieden, ein Zeichen gegen das fehlerhafte Planungsverfahren zu setzen, sagte der 42 Jahre alte Demonstrant gestern. "Die Bürger sind nicht angemessen beteiligt worden." Anwohner versorgen die beiden Demonstranten mit Lebensmitteln.
"Wir sind nicht gegen Fernwärme, aber ohne Fernwärme kann das Kraftwerk Moorburg nicht ans Netz gehen", sagte Erhard Buschmann von der Initiative "Moorburgtrasse stoppen!" Die 12,3 km lange Rohrleitung soll heißes Wasser vom Kraftwerk Moorburg in das Hamburger Fernwärmenetz transportieren. Der Hamburger Vattenfall-Chef Rainer Schubach sagte dazu: "Den Verlauf der Trasse haben die Bezirke, die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und Vattenfall in enger Abstimmung geplant."