Die Debatte um einen Kanzlerkandidaten der SPD sei nervend sagte Scholz. Sie stehe einfach nicht an, so der Hamburger Bürgermeister.
Hamburg/München. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) steht nicht als möglicher Kanzlerkandidat seiner Partei zur Verfügung. „Ich trete in vier Jahren erneut als Bürgermeister in Hamburg an“, sagte er dem Focus. Das habe er den Hamburgern versprochen. Die Debatte um einen SPD-Kanzlerkandidaten sei nervend. Sie stehe nicht an. Der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein, Torsten Albig, unterstützt in der Kandidatendebatte den früheren Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Dieser „könnte zweifelsohne ein über alle Parteigrenzen hinweg beliebter Kandidat sein, wenn die Zeit für diese Entscheidung gekommen ist“, sagte er dem Focus.
Baden-Württembergs SPD-Vorsitzender Nils Schmid sagte: „Es ist gut, dass wir mehrere starke Persönlichkeiten zur Auswahl haben, und es ist gut, dass Peer Steinbrück zu diesen Persönlichkeiten gehört.“ Steinbrück hatte kürzlich seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur für die Sozialdemokraten signalisiert.
Die Deutschen favorisieren den SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier als SPD-Kanzlerkandidaten. In einer am Sonntag veröffentlichten Emnid-Umfrage sprachen sich 31 Prozent der Befragten für Steinmeier aus. Ex-Bundesfinanzminister Steinbrück landet mit 29 Prozent auf dem zweiten Platz, SPD-Chef Sigmar Gabriel mit elf Prozent auf dem dritten Platz.
Diese Reihenfolge findet sich auch unter den Anhängern der SPD wieder. 38 Prozent der SPD-Sympathisanten halten Steinmeier für den geeigneten Kanzlerkandidaten, 31 Prozent Steinbrück. Für Parteichef Gabriel stimmten im eigenen Lager 24 Prozent. Befragt wurden am 18. und 19. Mai 1006 repräsentativ ausgewählte Deutsche.