Feldjäger konnten die Täter auf einer nahe gelegenen Brücke fassen. Das ganze Programm der Feierlichkeiten finden Sie hier.
Hamburg. Auf das Marineschiff „Fregatte Hamburg“ haben zwei junge Männer während des Hamburger Hafengeburtstags einen Farbanschlag verübt. Sie beschmierten das Schiff am Samstag mit roter Farbe. Nach dem Farbbeutel-Wurf flüchteten die Verdächtigen zunächst, Feldjäger konnten sie aber auf einer nahe gelegenen Brücke fassen. Der 821. Hamburger Hafengeburtstag war am Freitag eröffnet worden. Bis zum Sonntag rechnen die Veranstalter mit mehr als einer Million Besuchern.
Der 821. Hamburger Hafengeburtstag ist eröffnet. Mit dem traditionellen Glockenschlag auf dem Museumsschiff „Rickmer Rickmers“ läutete Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) am Freitag das weltgrößte Hafenfest ein. Bei der anschließenden Einlaufparade werden mehr als 300 Schiffe aus aller Welt erwartet.
Neben Marineeinheiten, historischen Seglern und Dampfern sowie einem U-Boot sollen auch das weltgrößte Solarboot „PlanetSolar“ und eine 85 Meter hohe Hubinsel einfahren. Die Veranstalter hoffen an den drei Tagen auf mehr als eine Million Besucher.
+++ Das Programm bis Sonntag in Kurzform +++
Einer der Höhepunkte wird am Sonnabend gegen 16.40 Uhr eine 747 der Lufthansa sein, die auf einer Höhe von etwa 600 Metern "hereinschwebt", wie es Michael Holleck, Koordinator des Luftprogramms, blumig umschreibt. Ob sich darüber alle freuen werden, ist allerdings ungewiss da die Tieflüge der Schweizer Militärjets im vergangenen Jahr für heftigen Krach am Himmel und deswegen für sehr viel Ärger gesorgt hatten. Ganz so laut wie 2009 dürfte es immerhin nicht werden.
Punkten wird das maritime Volksfest auf jeden Fall wieder mit Schlepperballett, Feuerwerk & Co. Denn Altbewährtes steht natürlich auch beim 821. Hafengeburtstag auf dem Festprogramm: Konzerte zum Nulltarif auf neun Bühnen, rund 300 auf der Elbe schippernde Traditonssegler, Marineschiffe, Kreuzfahrtriesen und andere Wasserfahrzeuge, eine 3,5 Kilometer lange Partymeile. Schlendern, staunen, tanzen und trinken werden auch in diesem Jahr wieder mehr als eine Million Besucher. Zählen kann die Menschenmassen zwar niemand, aber grobe Schätzungen haben sich auch in den vergangenen Jahren bewährt.
Gleich fünf "Königinnen der Meere" nehmen Kurs auf Hamburg und statten dem Cruise Center im Laufe des Festwochenendes einen Besuch ab. Man könnte es auch ein Milliarden-Spektakel nennen. Denn zusammen kosten die Luxusliner, darunter die "Queen Mary 2", MS "Delphin" und "Alexander von Humboldt", mehr als eine Milliarde Euro. Auch nicht alle Tage zu Gesicht bekommt man den französischen Hubschrauberträger mit dem wohlklingenden Namen "Jeanne d'Arc", der an der Überseebrücke liegt. Der Bootsname "U-434" klingt dagegen zwar äußerst nüchtern, optisch macht das Gefährt aber trotzdem was her.
Das weltweit größte konventionell betriebene Jagd- und Spionage-U-Boot kann beim Hafengeburtstag erstmals an seinem neuen Liegeplatz am St. Pauli Fischmarkt besichtigt werden. Wer nicht nur gucken, sondern selbst auf der Elbe schippern möchte, kann sich etwa ein Tagesticket für die Hafenfähre kaufen. Einfach mit dem Picknickkorb unterm Arm an Bord gehen, das Gedränge ertragen und einen der heiß begehrten Sitzplätze ergattern. Sobald das geschafft ist: entspannen und die Kulisse genießen. Kinder und Fußballfans dürfte es eher in den Alten Elbpark (Helgoländer Allee) ziehen.
Als neue Familienattraktion feiert der HSV hier mit einer "Eventfläche" Premiere beim Hafengeburtstag. Wie die Profi-Kicker können die Kids bei einer Messanlage testen, wie hart sie gegen den Ball treten können. Die Besten können Autogrammkarten der HSV-Spieler oder sogar ein handsigniertes Trikot gewinnen. Wahre FC-St.-Pauli-Fans werden darauf vermutlich pfeifen. Aber zu kurz kommen sie beim Hafengeburtstag ganz sicher nicht. Zumindest nicht am Sonntagabend, wenn Zigtausende Fans und Sympathisanten den Aufstieg des Traditionsvereins feiern werden und sich die Reeperbahn in ein braun-weißes Menschenmeer verwandelt. Ruhiger, aber nicht weniger fröhlich, geht's im "Döns", dem Wartehäuschen auf dem Fähranleger im Museumshafen Oevelgönne, zu.
Der Hafengeburtstag - eine Goldgrube
Am Sonnabend um 13.30 Uhr können Mädchen und Jungen Simone Dorenburg vom NDR lauschen, die aus dem Kinderbuch "Die Küstendetektive, Jagd auf Hafenbanditen" liest. Autor Helge Stroemer und Musiker Gunther Laudahn untermalen die Lesung mit eigenen Songs. Was auf die Ohren gibt es auch vor den neun Bühnen. Egal, ob Rock, Pop, Reggae, Jazz, Shantys oder Klassik - der Hafen rockt, und das Pogramm hat für jeden Musikgeschmack etwas zu bieten. Neben den Top Acts wie Selig, Sammy de Luxe und "DSDS"-Gewinner Alexander Klaws treten auch Newcomerbands wie "Luxuslärm" auf. Die fünf Jungs aus Iserlohn präsentieren ihre Popsongs heute um 17.30 Uhr auf der Bühne am Alten Elbtunnel.
Ein Partnerland gibt es beim 821. Hafengeburtstag übrigens nicht. Zugunsten des Natur- und Umweltschutzes. Denn auf der Kehrwiederspitze ist in diesem Jahr das sogenannte "Solar-Village" zu Hause, das zukunftsweisende, umweltschonende Solartechnik vorstellt. Kommt in der "Umwelthauptstadt Europas 2011" bestimmt besser an als Jets im Tiefflug.
Das komplette Hafengeburtstags-Programm