Harburg. Wacken-Legende beim Rockkonzert am Freitagabend, mitreißender Balkanfolk, sinnliche Hafenballaden. Was sonst noch geboten wird.
Beim Harburger Binnenhafenfest gibt es etwas auf die Ohren: 30 Auftritte auf drei Bühnen sind geplant. Los geht es am Freitag, 31. Mai, um 18.15 Uhr auf der Hauptbühne auf dem Kanalplatz Ost. Dort wird bis Mitternacht gerockt. Den Abschluss macht am Sonntag, 2. Juni, „Die Tüdelband“ auf der Waggonbühne am Lotsekai mit ihrem „Pop op Platt“. Die musikalische Bandbreite reicht von Hardrock bis zu Balladen und Hafenliedern zum Mitsingen.
Heimo Rademaker (Marias Ballroom) und Werner Pfeifer (Fischhalle Harburg) haben das Programm zusammengestellt. Am Freitag soll zunächst die Band Autumn Love mit Hardrock das Publikum zum Tanzen bringen. Die Hamburger spielen 70er- und modernen Rock mit Metal-, Blues- und Pop-Elementen. Ihm folgen um 20.15 Uhr die Wacken-Pioniere 5th Avenue. Die Hamburger Rockband gehörte im August 1990 zu den ersten Bands auf dem Wacken Open Air. Für einen rockigen Ausklang sorgt AC/Dynamite, ebenfalls aus Hamburg. Mit der entfesselten Energie und legendären Gitarrenriffs ihres großen Vorbildes AC/DC.
Auftakt am Sonnabend: Hip-Hop nach der Einlaufparade
Am Sonnabend kommen die ersten Sounds vom Wasser: Bei der Einlaufparade um 11 Uhr werden die Schiffe ihre Signalhörner ertönen lassen, im Harburger Hafen heißt das „Tuten und Blasen“. Lokalmatador Werner Pfeifer wird die einzelnen Schiffe vorstellen. Auf der Hauptbühne geht es um 12 Uhr weiter mit der HipHop Academy vom Kulturpalast Harburg.
Parallel ist auf der Containerbühne am Wilden Wäldchen (Kanalplatz) Weltmusik zu hören. Es spielen junge Musiker der Jugendmusikschule, darunter Flüchtlinge aus Syrien, Musik aus ihren heimatländern. Eine Stunde später startet die Waggonbühne mit Kosmopolka. Die Hamburger Gruppe spielt Oldies, Irish-Folk, Schlager und Lieder.
Auftritte auf den beiden Nebenbühnen wechseln sich ab
Die Container- und die Waggonbühne stehen am Lotsekanal in etwa gegenüber. Deshalb wechseln sie sich stündlich ab. Das vermeidet einen Klangbrei und lässt den Bands viel Zeit zum Auf- und Abbau. Auf der Containerbühne sind um 14, 16 und 18 Uhr weitere Auftritte geplant, auf der Waggonbühne jeweils eine Stunde später.
Die Hauptbühne wird auch am Sonnabend bis Mitternacht bespielt. Mit dabei ist die Lola Band aus Bergedorf (14.30 Uhr), die in Harburg im Januar bei der großen Demo gegen Rechtsradikalismus mit ihrer „wilden Weltmusik“ die Herzen und Füße der Demonstranten erwärmte. Ihr folgt um 16 Uhr die Delta Doppelkorn Band mit ihrem Frontsänger Lars Hansen, der ansonsten als Abendblatt-Reporter in Harburg bekannt ist. Neben Klassikern wie Elmore James und Muddy Waters gehören vor allem Bluesrock-Stars der 70er Jahre (Johnny Winter, Rory Gallagher, Eric Clapton) zu den Stilvorbildern der Band.
Party mit heißen Rhythmen am Sonnabend auf dem Kanalplatz
Von 20 Uhr an, wenn die Festmeile rund um den Lotsekanal bereits Feierabend hat, ist auf dem Kanalplatz Partytime. Die Band Skaramanga wird mit ihrem Hamburg Ska nach einem Auftritt beim Hafengeburtstag mit Eigeninterpretationen bekannter Klassiker auch den Harburger Hafen zum Tanzen bringen. Um 22.15 Uhr folgt Stage Drive. Mit den größten Partyhits und Rockklassikern von AC/DC, Metallica, Die Ärzte, Die Toten Hosen, Journey, Nena, Katy Perry, P!NK und anderen Chart-Hits rocken sie die Bühne.
Der Sonntag startet mit einer Premiere: Um 10.30 Uhr ist unter dem Titel Friedensgebet ein interreligiöser Dialog auf der Hauptbühne geplant. Es folgen Kindertanz vom HTB, TMC – The Muscal Company, Folk, Blues und um 16.30 Uhr die Band Marius Müller Willenlos mit Westernhagen-Songs. Frontman Pastor Thomas von der Weppen (Auferstehungskirche Marmstorf) hat als Sänger im Rockgottesdienst gezeigt hat, dass er Talent als „Rampensau“ hat.
Maritime Lieder und eine rockende Seniorin
Auf der Containerbühne werden unter anderen zwei Hafenbewohner auftreten: Werner Pfeifer und die Hafenbande spielen um 12 Uhr Hafenballaden, Liebeslieder und Chansons. Um 16 Uhr wird Daniel Kahn, Liedermacher, Multiinstrumentalist und Botschafter der jiddischen Kultur, Klezmer darbieten. Die Waggonbühne wird zunächst von Kabel-Jo mit Hafenliedern bespielt. Um 15 Uhr heißt es. Feli rockt. Feli, mit bürgerlichem Namen Karla Feles, ist Jahrgang 1940 und singt eigene Lieder mit Gitarre oder Akkordeon.
Begleitet vom plattdeutschen Pop der Tüdelband (17 Uhr) endet allmählich das 22. Harburger Binnenhafenfest – offiziell ist um 18 Uhr Schluss. Die Aktiven der 40 Vereine, die sich am Fest beteiligen, sollen genügend Zeit zum Abräumen haben. Viele Gastschiffe legen ab, und die Skipper der zehn Rundfahrtschiffe, die zwei Tage lang Schaulustige durch den Hafen schippern, haben sich ihr Feierabend-Bier verdient.