Neugraben-Fischbek. Innensenator Andy Grote übergibt Gebäude in Neugraben an die Feuerwehr. Während der feierlichen Reden müssen Retter ausrücken.
Mit einem feierlichen Akt und einer großen Marzipantorte wurde Donnerstagmittag die neu errichtete Rettungswache Neugraben-Fischbek an die Feuerwehr übergeben. Und noch während die Eröffnungsfeier im Beisein von Hamburgs Innensenator Andy Grote lief, wurde der in wenigen Wochen am Geutensweg stationierte Rettungswagen 36C zu einem Einsatz alarmiert.
Rettungszeiten und dynamische Entwicklung in Süderelbe machten Neubau notwendig
Es ist erst wenige Jahre her, dass um die Grundstücksnutzung des ehemaligen Obi-Marktes am Geutensweg heftigst politisch gestritten wurde. In einer später versachlichten Diskussion ging es um die Unterbringung von Geflüchteten in dem ehemaligen Baumarkt und in einem anschließenden Neubaugebiet Vogelkamp. Alle beteiligten waren sich damals einig, dort im Anschluss an die öffentlich-rechtliche Unterbringung eine dringend benötigte Feuer- und Rettungswache zu installieren.
„Mit dem Bau der Rettungswache Neugraben-Fischbek wurde nicht nur in die Notfallversorgung der Menschen in Süderelbe, sondern auch in eine moderne und funktionale Wache mit optimalen Arbeitsbedingungen für die Rettungskräfte vor Ort investiert“, freut sich Anke Jobmann, Sozialdezernentin im Bezirksamt Harburg. Und als am 15. März 2023 der Grundstein für die Rettungswache in Modulbauweise gelegt wurde, sprachen nicht wenige im Bezirk über einen längst überfälligen Meilenstein.
Mit der neuen Rettungswache werden Rettungswege deutlich verkürzt
Mit der neuen Rettungswache werden Rettungswege deutlich verkürzt. Insider berichteten, dass die Rettungszeit von der alten Wache an der Waltershofer Straße beispielsweise zu den Fischbeker Reethen von ca. 15 Minuten auf 7-8 Minuten durch den Neubau faktisch halbiert wird. Das neue Einsatzgebiet umfasst östlich vom Neugrabener Bahnhof mittlerweile 5.096 Gebäude in denen 31.700 Menschen wohnen. Innensenator Andy Grote sprach in diesem Zusammenhang von einer „dynamischen Bevölkerungsentwicklung in einer wachsenden Stadt. Und genau deshalb wurde die neue Rettungswache dringend gebraucht.
Der Neubau der Rettungswache Neugraben-Fischbek reihe sich ein in eine lange Reihe von Infrastrukturprojekten bei der Feuerwehr Hamburg ein, die sich derzeit in der Realisierung befinden. Nach dem Neubau mehrerer Rettungswachen sowie weiterer Wachen der Freiwilligen Feuerwehren in den vergangenen Monaten, wurde zuletzt Mitte März der Grundstein für die neue Feuer- und Rettungswache in Finkenwerder und im April für eine zusätzliche, nämlich die 18. Feuer- und Rettungswache in Schnelsen gelegt. Parallel dazu läuft auch der Neubau der neuen Rettungsleitstelle in der Eiffestraße in Hamm auf Hochtouren.
Rettungsdienst für Menschen südlich der Elbe deutlich effizienter und schlagkräftiger
Das Richtfest soll voraussichtlich am 5. Juni stattfinden. „Durch die neue Rettungswache stellt sich der Rettungsdienst für die Menschen südlich der Elbe deutlich effizienter und schlagkräftiger auf. Hamburg braucht eine gut ausgerüstete und leistungsstarke Feuerwehr, die einer wachsenden Stadt wirkungsvoll begegnet. Wir investieren seit Jahren in die Sicherheitsinfrastruktur, um auch weiterhin effizient und schlagkräftig, auf Herausforderungen der Zukunft optimal vorbereitet zu sein. Mein ausdrücklicher Dank dafür gilt allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit,“ sagte Hamburgs Innensenator Andy Grothe während der Feierstunde.
Noch rund zwei Wochen wird es dauern, bis die Retter tatsächlich in die neue Wache in Fischbek ziehen werden. Am 3. Juni werden zunächst zwei Rettungswagen von Hausbruch in den modernen Neubau verlegt. Als Außenstelle der Feuer- und Rettungswache 36 in Hausbruch, sei mittelfristig (Baustart vermutlich 2028) eine eigene Alarmabteilung am Geutensweg geplant und eine damit 19. vollausgestattete Feuerwehrwache.
Moderne Wache für Süderelbe für 10 Millionen Euro
Im ersten Abschnitt wurde nun im westlichen Teil des Grundstückes die Rettungswache fertiggestellt. Zu einem späteren Zeitpunkt folgt die direkt daran anschließende deutlich größere Feuerwache. Die Gesamtkosten für dieses Projekt liegen bei rund 10 Millionen Euro.
Der Neubau sei so realisiert, dass er den hohen Ansprüchen an die komplexe Organisation und den reibungslos funktionierenden Ablauf der Rettungseinsätze optimal gerecht werden könne. Die neue Rettungswache verfüge mit einer Bruttogrundfläche von 1430 m² über zwei Vollgeschosse sowie ein Staffelgeschoss und biete künftig ausreichend Platz für Fahrzeuge, Einsatzschleusen, Umkleiden, Lager- und Desinfektionsräume.
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Für Organisation und Erholung sind außerdem Büro- und Besprechungsräume, aber auch Ruhe- und Aufenthaltsräume sowie eine Küche vorgesehen. An der nördlichen Fassade befinden sich die Fahrzeugremisen, aus denen die Einsatzfahrzeuge ausrücken. Dauerhaft werden vier Rettungssanitäter mit zwei Rettungswagen auf der Anlage stationiert, außerdem sollen zahlreiche Auszubildende der Feuerwehr ihre Ausbildung im Süderelberaum durchlaufen.