Harburg. St. Paulis Rekordtorschütze André Golke loste das Traditionsturnier aus. Jetzt kämpfen 16 Vereine an drei Tagen um die riesige Trophäe.
Echte Zweifel, dass der FC St. Pauli nach 13 Jahren Abstinenz endlich wieder in die 1. Fußball-Bundesliga aufsteigt, hatte André Golke im April nicht mehr. Der Rekord-Torschütze der Kiez-Kicker in der 1. Liga (25 Tore in 98 Bundesligapartien zwischen 1988 und 1991) sollte Recht behalten.
Vor zweieinhalb Monaten fungierte der selbstständige Versicherungsmakler als Losfee für das Fußballturnier um den Harburg-Pokal. Von diesem Freitag bis Sonntag, 19. bis 21. Juli, wird das traditionsreiche Sportevent nun auf dem Sportplatz Alter Postweg ausgetragen – mit einem klaren Favoriten.
André Golke beim Harburg-Pokal: Nie als Spieler, aber gern als Zuschauer
Als „Urgestein des Harburger Fußballs“ wurde der 59-Jährige bei der Auslosung in der Filiale der Sparkasse Harburg-Buxtehude am Sand vorgestellt. Als Jugendlicher hatte Golke bei der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT), seinerzeit mit 30 Jugendteams drittgrößter Club in Hamburg, mit dem Kicken begonnen. Über den Nachwuchs des HSV ging es zum FC St. Pauli, mit dem Golke 1988 in die Bundesliga aufstieg.
Erstligaspiele auch für Nürnberg und Stuttgart, einmal Champions League
Nach dem Abstieg 1991 spielte er für den VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg (1. und 2. Bundesliga) und schließlich bis zum Karriereende 1998 (im Alter von 33 Jahren) für den VfB Lübeck (2. Liga). In seiner Vita steht 1992 auch ein Champions-League-Spiel für den VfB Stuttgart.
„Beim Harburg-Pokal mitgespielt habe ich nie. Dafür haben wir uns gern mit Kumpels zum Zugucken getroffen“, sagte André Golke, bevor er in die Lostrommel griff. Das Fußball-Vorbereitungsturnier in Harburg erlebt in diesem Jahr seine 58. Auflage, gilt damit als eines der, wenn nicht das älteste Fußballturnier in Deutschland. Premiere war 1963.
Harburg-Pokal gilt als eines der ältesten Fußballturniere in Deutschland
Nach coronabedingter Unterbrechung und Neuorganisation hinter den Kulissen bildet der Kunstrasenplatz Alter Postweg in Heimfeld seit dem vergangenen Jahr den alleinigen sportlichen Rahmen. „Das Mekka des Harburger Fußballs“, sagt Horst Meyer, der gemeinsam mit Olaf Müller, Dieter Sendrowski und Jörn Leitner den Spielausschuss bildet.
Alle 15 Spiele des Harburg-Pokals werden kompakt an einem Wochenende an diesem zentralen Ort ausgetragen. Die Turnierüberschüsse werden an die Nachwuchsabteilungen der teilnehmenden Vereine ausgeschüttet – im Vorjahr insgesamt 2500 Euro.
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Der Harburg-Pokal 2024 wird von diesem Freitag bis Sonntag, 19. bis 21. Juli, ausgetragen – etwas später als üblich. Grund ist die Fußball-Europameisterschaft 2024, deren Endspiel bekanntlich am vergangenen Sonntag, 14. Juli, stattfand. Auf Wunsch des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) sollten während der EM keine Fußballturniere in der Hansestadt stattfinden. Damit liegt der Termin des Harburg-Pokals 2024 nur eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt, der ersten Runde im Lotto-Pokal.
Harburg-Pokal: 16 Mannschaften im K.o.-System kompakt an einem Wochenende
Die früher praktizierten Vorrundengruppen sind passé. Die 16 Mannschaften starten von Anfang an im K.o.-System. Das Achtelfinale beginnt am Freitagabend, 18.30 Uhr, mit einem Derby zwischen dem Titelverteidiger und Oberligisten FC Süderelbe und dem Landesliga-Absteiger FTSV Altenwerder. Im Anschluss spielt Vorjahresfinalist TV Meckelfeld (Landkreis Harburg) gegen die FSV Harburg-Rönneburg (19.30 Uhr).
Auf zehn Partien innerhalb von zehn Stunden dürfen sich Zuschauer am Sonnabend freuen. Zunächst von 10 Uhr an die sechs weiteren Achtelfinalspiele. Danach geht es von 16 bis 20 Uhr direkt weiter mit dem Viertelfinale. Die Spielzeit an den ersten beiden Tagen beträgt 2 x 25 Minuten. Für die drei Finalspiele am Sonntag wird auf 2 x 30 Minuten aufgestockt. Die Halbfinalpartien sind für 10 und 11.10 Uhr angesetzt, das Endspiel um 13 Uhr bildet den krönenden Abschluss des Harburg-Pokals 2024.
Harburg-Pokal 2024: Allein am Sonnabend zehn Spielen in zehn Stunden
Spielplan des Harburg-Pokals, Achtelfinale: Freitag: FC Süderelbe – FTSV Altenwerder, 18.30 Uhr; TV Meckelfeld – FSV Harburg-Rönneburg, 19.30 Uhr. Sonnabend: Viktoria Harburg – Harburger TB, 10 Uhr; Bostelbeker SV – TuS Finkenwerder, 11 Uhr; Klub Kosova – GW Harburg, 12 Uhr; TSV Neuland – TuS Fleestedt, 13 Uhr; RW Wilhelmsburg – Harburger SC, 14 Uhr; Dersimspor – Harburger Türksport, 15 Uhr. Viertelfinale: Sonnabend: Sieger AF1 – Sieger AF3, 16 Uhr; Sieger AF2 – Sieger AF4, 17 Uhr; Sieger AF5 – Sieger AF6, 18 Uhr; Sieger AF7 – Sieger AF8, 19 Uhr. Halbfinale: Sonntag: Sieger VF1 – Sieger VF3, 10 Uhr; Sieger VF2 – Sieger VF4, 11.10 Uhr. Endspiel: Sonntag: Sieger HF1 – Sieger HF2, 13 Uhr, anschließend Siegerehrung