Harburg. Nach drei Jahren Pause ist das Fußball-Traditionsturnier vom 7. bis 9. Juli 2023 zurück. Ex-Profi Lothar Dittmer lost das Achtelfinale aus.

Lothar Dittmer wurde im September 1963 geboren. Vom heutzutage nicht mehr existierenden FC Normannia und über den FC Süderelbe fand der Mittelstürmer seinen Weg in den Profifußball. Dittmer spielte unter anderem für den Hamburger SV, FC Homburg 08, Waldhof Mannheim und ließ seine Karriere Mitte der 1990er-Jahre ausklingen. Auch als der HSV im Jahre 1987 mit dem DFB-Pokal seinen letzten großen Titel gewann, stand der Harburger bei den Rothosen unter Vertrag. Am Montagabend war Lothar Dittmer als Glücksfee gefragt, als er in den Räumlichkeiten der Sparkasse Harburg-Buxtehude am Sand in Harburg in die Lostrommel griff, um die Paarungen für den Harburg-Pokal auszulosen.

Traditionsreiches Fußball-Vorbereitungsturnier ist ziemlich genau 60 Jahre alt

Beide, der einstige Spieler und Trainer sowie das traditionsreiche Fußball-Vorbereitungsturnier, sind ziemlich genau 60 Jahre alt. Der Harburg-Pokal erlebt im Sommer dieses Jahres seine 57. Auflage. Berücksichtigt man daneben die drei Jahre, in denen das Turnier coronabedingt nicht durchgeführt werden konnte, ist man wieder bei der Zahl 60.

„Es war eine schwierige Geburt, den Harburg-Pokal wieder anzuschieben. Wir wollten das Event aber unbedingt wieder aufleben lassen“, sagte Horst Meyer, Mitglied im vierköpfigen Spielausschuss. Seine Mitstreiter sind Olaf Müller, Dieter Sendrowski und Tobias Annuß. Schon zu Beginn des vergangenen Jahres hatte das Organisationsteam die Planungen für den Neustart hochgefahren, zog aber Ende Januar 2022 angesichts der unklaren Entwicklung der Coronalage wieder die Reißleine.

Gespielt wird vom 7. bis 9. Juli auf Kunstrasen am Alten Postweg in Heimfeld

Für dieses Jahr sieht es gut aus. Gespielt wird von Freitag bis Sonntag, 7. bis 9. Juli, auf dem Kunstrasenplatz am Alten Postweg in Heimfeld. „Der Alte Postweg ist beliebt und so etwas wie das Mekka des Harburger Fußballs“, sagt Meyer. „Wir wollen vernünftigen Fußball spielen, zusammensitzen und eine schöne Summe für die Fußballjugend erlösen.“ Beim Harburg-Pokal ist es seit vielen Jahren so, dass die Turnierüberschüsse an die Nachwuchsabteilungen der teilnehmenden Vereine ausgeschüttet werden, meist in Form von Einkaufsgutscheinen für Team-Sports Jesteburg, neben der Sparkasse Harburg-Buxtehude der zweite Hauptsponsor. Die erfolgreichsten Mannschaften erhalten also kein Preisgeld, sondern mehr Ausschüttung als die Vereine, die früh ausscheiden.

Diesmal keine Gruppenphase – 16 Mannschaften starten mit Achtelfinale

Gab es früher eine einführende Gruppenphase am ersten Wochenende und eine bis zum zweiten Wochenende sich hinziehende K.o.-Phase, konzentriert sich das gesamte Turnier diesmal auf drei Tage an einem Wochenende. Die 16 teilnehmenden Mannschaften starten direkt im K.o.-Modus, sprich mit einem Achtelfinale. „Vom neuen Modus erhoffen wir uns einen hohen Zuschauerzuspruch. Vor allem vom Sonnabend verspreche ich mir einiges“, sagt Meyer auch stellvertretend für seine Spielausschuss-Kollegen. Allein am 8. Juli, eben dem Sonnabend, werden den Fans im Zeitraum von 10 bis etwa 20 Uhr insgesamt zehn Spiele geboten.

Von TV Meckelfeld bis Rot-Weiß Wilhelmsburg: Das Ehrenschild mit allen Harburg-Pokal-Siegern seit dem Jahr 2000.
Von TV Meckelfeld bis Rot-Weiß Wilhelmsburg: Das Ehrenschild mit allen Harburg-Pokal-Siegern seit dem Jahr 2000. © HA | Markus Steinbrück

Nach den ersten zwei Achtelfinalpartien am Freitagabend, 18 und 19 Uhr, folgen am Sonnabend sechs weitere Paarungen der ersten Runde. Ohne Pause geht es im Anschluss (ab 16 Uhr) weiter mit den vier Spielen des Viertelfinales. Die Spielzeit beträgt jeweils 2 x 25 Minuten. Das ändert sich erst am Sonntag, wenn für die drei restlichen Spiele auf 2 x 30 Minuten aufgestockt wird. Halbfinalpaarungen sind für 10 und 11 Uhr angesetzt, das Endspiel soll um 12.45 Uhr angepfiffen werden. Anschließend erfolgt die Übergabe des überdimensional großen Harburg-Pokals.

Titelverteidiger Rot-Weiss Wilhelmsburg spielt in der Kreisklasse

Als letzter Gewinner auf dem Ehrenschild verewigt ist SV Rot-Weiss Wilhelmsburg. Eine erfolgreiche Titelverteidigung scheint utopisch, da der Club seine erste Herrenmannschaft während der laufenden Saison vom Spielbetrieb der Bezirksliga Süd abmeldete und nur noch in der Kreisklasse (Tabellenplatz vier in Staffel 7) vertreten ist. Nach kurzer Pause ist der Oberligaverein FC Süderelbe, Harburg-Pokal-Sieger 2015 und 2018, in diesem Jahr wieder dabei.

Zwei Wochen später startet die neue Saison mit erster Pokalrunde

Folgt man dem vorläufigen Rahmenterminplan 2023/2024 des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV), liegt der Termin des Harburg-Pokals zwei Wochen vor der ersten Lotto-Pokalrunde (21. bis 23. Juli). „Die kompakte Austragung an einem Wochenende macht die Planung für Vereine einfacher. Bisher haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Horst Meyer. Es sieht also gut aus für einen erfolgreichen Neustart des Harburg-Pokals.

Das Ergebnis der Auslosung:

Achtelfinale: Freitag, 18 Uhr: TV Meckelfeld – TSV Neuland; 19 Uhr: FSV Harburg-Rönneburg – SV Wilhelmsburg. Sonnabend, 10 Uhr: Harburger TB – FTSV Altenwerder; 11 Uhr: Harburger Türksport – Harburger SC; 12 Uhr: Bostelbeker SV – FC Viktoria Harburg; 13 Uhr: Rot-Weiss Wilhelmsburg – Grün-Weiss Harburg; 14 Uhr: TuS Fleestedt – FC Süderelbe; 15 Uhr: TuS Finkenwerder – Klub Kosova. Viertelfinale: Sonnabend, 16 Uhr: Sieger A – Sieger B; 17 Uhr: Sieger C – Sieger D; 18 Uhr: Sieger E – Sieger F; 19 Uhr: Sieger G – Sieger H