Harburg. 82 Grundstücke im Bezirk gingen seit 2018 in Besitz der Stadt über. Warum die Quadratmeterzahl im Hamburger Besitz trotzdem sinkt.

Der rot-grüne Senat hat in Harburg seit 2018 mehr Grundstücksfläche verkauft als angekauft. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Anfrage des Süderelbe-CDU-Wahlkreisabgeordneten André Trepoll hervor. Daten aus der Anfrage ergeben: Seit 2018 gingen 82 ehemals private Grundstücke im Bezirk Harburg in die Hände des städtischen Landesbetrieb Immobilienmanagement (LIG). Die größte angekaufte Einzelfläche sicherte sich die Stadt in diesem Zeitraum im Jahr 2023 am Neuenfelder Fährdeich mit 45.602 Quadratmetern. Die gekaufte Gesamtfläche von 390.979 Quadratmetern, über den gesamten Zeitraum betrachtet, entspricht dabei einer Fläche von fast 55 Fußballfeldern.

Dem gegenüber veräußerte die Stadt im selben Zeitraum allerdings auch 425.366 Quadratmeter ehemals eigener Fläche. Und damit fast 60 Felder, verteilt auf 255 Grundstücke. Der Verkauf von zehn Flurstücken (60.742 Quadratmeter) am Moorburger Elbdeich stellte dabei 2019 den größten Verkauf seit 2018 dar.

Karstadt-Areal in Harburg ist das prominenteste Grundstück, das gekauft wurde

Der prominenteste Kauf ist sicher das Gebäude des ehemaligen Karstadt-Warenhauses im Zentrum des Harburger Bezirks. Der Gebäudekomplex soll in Zukunft weiterentwickelt werden. Aus Sicht von Trepoll reichen Einzelmaßnahmen jedoch nicht aus. Wer in der Stadtmitte eine große Rückkauf-Offensive im Sinne der energetischen Sanierung ankündige, könne keinen Ausverkauf in anderen Bezirken Hamburgs zulassen.

André Trepoll: „Seit Jahren reden SPD und Grüne davon, dass in Hamburg kein Ausverkauf von städtischen Flächen stattfinden darf. Vielleicht haben sie damit nicht Harburg gemeint.“ Denn dass der rot-grüne Senat in Harburg zwischen 2018 und heute 34.387 Quadratmeter Grundstücksflächen mehr verkauft als zukauft, passe absolut nicht zum eigenen Anspruch der rot-grünen Regierungsparteien im Hamburger Rathaus.

So klaffe zwischen Reden und Machen wieder eine große Lücke. Gleichzeitig sorge die neue Bodenpolitik von SPD und Grünen neben steigenden Baukosten und immer höheren Baustandard-Auflagen dafür, dass der Neubau von Wohnungen in Hamburg faktisch zum Erliegen komme.