Bullenhausen. Die Betreiber der Strandhalle in Over wollen ihre Gäste nun ganzjährig verwöhnen. Und setzen mit dem „Elbnah“ auf ein neues Konzept.
Am Eröffnungsabend ist ihr neues Restaurant ausgebucht, Anna Epp, Nico Thonfeld und ihr Team haben alle Hände voll zu tun. Dennoch strahlt das Gastro-Paar: „Wir haben schon länger ein Auge auf dieses Restaurant geworfen“, sagt Nico Thonfeld. „Jetzt hat es geklappt.“ Nach der Strandhalle in Over starten die beiden Bullenhausener nun an ihrem Wohnort ihr zweites Restaurant: Das „Elbnah“ an der Landesgrenze Hamburg/Niedersachsen legt den Schwerpunkt auf italienische Gerichte.
„Wir wollen uns im Winterhalbjahr nicht langweilen“, sagt Anna Epp lächelnd und fügt hinzu: „Außerdem können wir unser Team jetzt das ganze Jahr über beschäftigen.“ Die Strandhalle Over ist vornehmlich ein Ausflugslokal. Es liegt in einer Wochenendhaus-Siedlung direkt am Elbufer. Vor dem Elbdeich und damit ungeschützt vor winterlichem Hochwasser. Deshalb kann die Saison nur von Ende März bis in den Oktober laufen.
Restaurant Elbnah ist ganzjährig geöffnet, die Strandhalle nur im Sommer
„Wir haben viele Stammgäste, und die sind immer traurig, wenn wir im Oktober schließen“, sagt Nico Thonfeld. „Sie können jetzt hier im Elbnah gepflegt Essen. Und auch im Winter ihre Geburtstage oder andere Familienfeiern bei uns ausrichten.“ Auch im Sommerhalbjahr mögen manche Gäste das Restaurant im Ortskern für Familienfeste bevorzugen, damit sie wetterunabhängig sind.
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Während die Strandhallen-Kulinarik und das Ambiente eher einem Beachclub ähneln, setzen Epp und Thonfeld im Elbnah auf eine anspruchsvollere Küche mit italienischen Gerichten und Spezialitäten wie Vitello Tonnato, Tagliatelle aus dem Parmesanlaib oder Crème Brûlée. Fleisch- und Fischgerichte kosten mehr als 20 Euro, mit einer Ausnahme, dem Schnitzel Wiener Art. „Wir haben auf das Wiener Schnitzel verzichtet und statt Kalb auf Schwein gesetzt, damit es bezahlbar bleibt“, sagt Thonfeld. Die Karte soll mit saisonalen Gerichten ergänzt werden. Zudem planen die beiden Gastwirte am ersten Sonntag im Monat einen Brunch anzubieten.
Wenn besonders viel los ist, kann Personal vom anderen Lokal einspringen
Die Gäste speisen im Elbnah in einem modernen und dennoch gediegenen Ambiente. Für ihr zweites Restaurant haben Epp und Thonfeld ihr Team von drei auf sechs Leute aufgestockt, unter anderem eine zusätzliche Köchin und eine Kochgehilfin eingestellt. Letztere ist gelernte Konditorin und hat zwei Jahre in einem türkischen Restaurant viel Pita-Teige hergestellt. Jetzt wird sie ihr Können in die Pizza-Teige einfließen lassen, die sowohl in der Strandhalle als auch im Elbnah gebacken werden. Beide Restaurants liegen nicht einmal zwei Kilometer auseinander. Dadurch kann, wenn an einem Ort besonders viel Gäste kommen und im anderen Lokal relative Ruhe herrscht, schnell Personal herübergeholt werden.
Der Standort von Elbnah ist deutlich unattraktiver als die Strandhalle am Elbufer. Er liegt eingezwängt zwischen dem Edeka-Markt in Bullenhausen und einer Versicherungsagentur. Die zwei zurückliegenden gastronomischen Anläufe scheiterten an diesem Ort. „Unsere Vorgänger hatten mit der Strandhalle eine zu starke Konkurrenz. Wir setzen auf zwei unterschiedliche Konzepte, die sich gut ergänzen“, sagt Nico Thonfeld, entschuldigt sich und wendet sich einer weiteren Gästegruppe zu, die sein neues Lokal betritt.