Hamburg. Anwohner aus Barmbek ärgert sich, dass durch Laubberge Parkplätze verloren gehen. Wie die Stadtreinigung Hamburg die Verzögerung erklärt.
Der November ist eine kritische Jahreszeit. Das Herbstlaub der Hamburger Straßenbäume ist noch nicht vollständig entfernt, da gab es bereits den ersten Wintereinbruch. Dafür hat Abendblatt-Leser Jens B. durchaus Verständnis. Was er aber nicht nachvollziehen könne, sei die Tatsache, dass manche Laubhaufen wochenlang liegen blieben und zum Verkehrshindernis würden – wie beispielsweise am Biedermannplatz in Barmbek-Süd, sagt der 46-Jährige.
„Diese bis zu 50 Zentimeter hohen Haufen versperren schon länger etwa zehn Parkplätze.“ Auf den ersten Schritt, das Zusammenfegen, müsse doch der zweite Schritt, das Abholen, folgen, so der Anwohner. Das Problem mit den großen Laubhaufen gibt es nicht nur in Barmbek, sondern auch in anderen Stadtteilen, beispielsweise in der Forsmannstraße/Ecke Gertigstraße in Winterhude und am Garstedter Weg in der Höhe der Busstation beim Ortsamt in Niendorf.
Ärger mit Laubhaufen in Hamburg: Was die Stadtreinigung dazu sagt
In Hamburg werde das Herbstlaub seit Oktober von der Hamburger Stadtreinigung eingesammelt. Unternehmenssprecher Kay Goetze versichert: „Wir machen schnell und wollen fertig werden, bevor der Winter kommt.“ Die sogenannte „Laubschlacht“ dauere erfahrungsgemäß bis Dezember. Damit Hamburg nicht in den bis zu 20.000 Tonnen Laub, die jedes Jahr anfallen, versinkt, arbeiten seinen Angaben zufolge knapp 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung mit Besen und Maschinen, um die Blätter von Straßen, Rad- und Fußwegen und aus Wasserläufen zu entfernen.
Diese Menge würde etwa 400.000 Standard-Mülltonnen à 120 Liter füllen, nebeneinandergestellt reichten diese Tonnen von Hamburg bis Osnabrück. Diese Zahlen nennt Kay Goetze, um die Dimension der Aufgabe deutlich zu machen. Aber natürlich sollten diese extra aufgeschichteten Laubhaufen möglichst schnell abgefahren werden, sagt er: „Die Saugwagen sollen sie am gleichen oder am nächsten Tag entfernen.“
Man wolle ja die Menschen nicht ärgern und auch keine Parkplätze blockieren. „Wir versuchen uns zu beeilen, aber es ist eine Frage der Kapazität“, sagt der Sprecher. Immerhin sei es für die Saugfahrzeuge kein Problem, auch nasses Laub aufzusaugen.
Stadtreinigung Hamburg: Mitarbeiter haben Probleme mit geparkten Autos
Bei der Laubbeseitigung hätten die Mitarbeiter aber auch häufig damit zu kämpfen, dass sie an viele Stellen am Straßenrand nur schlecht herankämen, weil dort Autos parken. Goetze verweist auf das Pilotprojekt im Hamburger Süden, wo die Stadtreinigung an mehreren Tagen in bestimmten Straßen Hinweisschilder aufstellte, damit Autofahrer dort in den angegebenen Zeiten nicht parken. Dann könne man nämlich viel effektiver Laub entfernen. Das sei aber in einer Großstadt wie Hamburg nur schwer flächendeckend umsetzbar.
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Die „Laubschlacht“ sei wichtig, doch der Winterdienst habe im Zweifel Vorrang. „Wir bemühen uns aber sehr, das Laub zu entfernen, bevor es bei Frost zur Gefahr wird.“
Anwohner Jens B. erinnert sich an nicht abgeholte Laubberge am Straßenrand im vergangenen Jahr, die dann bei Frost zusammengeklebt waren. „Die Leute haben sich dann trotzdem mit ihren Autos auf diese festgefrorenen Haufen gestellt und sie platt gefahren. Irgendwann musste das Laub dann aufwendig weggekratzt werden.“