Hamburg. Food-Trend aus Vietnam erreicht Hamburg: Im Saveur Banh Mi gibt es ein spezielles Sandwich. Was das Nationalgericht besonders macht.
- Hamburgs Gastro-Neuheit Saveur Banh Mi serviert nur vietnamesische Sandwiches.
- Der Food-Trend Banh Mi symbolisiert Minimalismus und die Geschichte Vietnams.
- Kunden können in dem Lokal in Hoheluft-Ost nur mit dem Handy bezahlen.
Schon beim Betreten des Saveur Banh Mi an der Hegestraße 44 wird klar: Hier steht das Essen im Mittelpunkt. Genau dort, in der Mitte des nur rund 30 Quadratmeter großen, futuristisch aussehenden Ladens, werden die vietnamesischen Sandwiches nämlich zubereitet. Drei Läden der Kette, die sich in den aktuellen Sandwich-Trend einreiht, gibt es schon in Berlin, vor rund zwei Wochen eröffnete die Hamburger Filiale. Zwischen einer Bio-Eisdiele und einer Patisserie befindet sie sich in bester Gesellschaft.
Das Saveur Banh Mi ist wie ein Imbiss konzipiert. Die Kunden scannen am Tresen mit ihrem Handy einen QR-Code und können dann bestellen. Das Sandwich wird in wenigen Minuten zubereitet, die Gäste werden dann namentlich aufgerufen. Es gibt zwar die Gelegenheit, sich hinzusetzen und vor Ort zu essen, die meisten Kunden nehmen ihr Banh Mi jedoch lieber mit.
Hamburgs Gastro-Neuheit: Vietnamesische Sandwiches im Saveur Banh Mi in Hoheluft
Minimalismus wird im Saveur großgeschrieben, auf der Speisekarte stehen nämlich nur zwei Gerichte: das Banh Mi mit „Chicken Jambon“ und eine vegane Variante. Zuerst werden die Baguettes mit Paté, einer Leberpaste, und Mayonnaise beschmiert. Auf das Sandwich gehören außerdem Geflügel und eine Gemüsemischung. Für das vegane Banh Mi wird ein Tofu/Seitan-Ersatz verwendet.
Das Banh Mi sei nicht nur ein traditionelles vietnamesisches Sandwich, „es steht auch für die Emanzipation Vietnams von der französischen Kolonialbesatzung“, sagt eine Sprecherin des Saveur Banh Mi. Zur Zeit der französischen Besatzung sei es Vietnamesen nicht erlaubt gewesen, französische Lebensmittel zu konsumieren. Erst als die Soldaten in den Zweiten Weltkrieg abgezogen wurden, seien Produkte wie Baguette, Käse und Schinken von der vietnamesischen Bevölkerung regelmäßig konsumiert worden.
Banh Mi in Hoheluft: Sandwiches sind Symbol für das Ende der Kolonialisierung
Vietnamesen adaptierten das Sandwich in ihrem eigenen Stil und erschufen das Banh Mi. „Damit hatte Vietnam das Essen der Besatzer in ein eigenes Nationalgericht verwandelt – in ein Essen, das sich jeder leisten kann und das symbolisch für das Ende der Kolonialisierung steht“, so die Sprecherin.
In Hamburg bieten auch andere Restaurants wie das Ai Banh Mi in der Steinstraße vietnamesische Sandwiches an. Das Saveur sei mit seinem Konzept und der Spezialisierung auf ein Gericht jedoch einzigartig in der Hansestadt, sagt der Hamburger Filialleiter.
Geschmacklich komme es vor allem auf das Brot an. „Es muss luftig, knusprig und leicht sein, das ist das Wichtigste“, erklärt der Filialleiter. Kurz nach der Eröffnung an der Hegestraße hinterließen jedoch einige Kunden negative Google-Bewertungen. Das Brot schmecke anders als in Berlin und sei nicht knusprig genug.
Hoheluft: Gastro-Neuheit in Hamburg – Sandwich kostet neun Euro
„Bis auf die Mayonnaise stellen wir alle Zutaten selbst her, unsere Brote sind nicht von der Stange“, so der Filialleiter. Zum Zeitpunkt der negativen Bewertungen sei der Bäckermeister, von dem sie ihr Brot bekommen, krank gewesen. Seine Kollegen haben das Baguette nicht so herstellen können wie er. Dieses Problem scheint jedoch mittlerweile behoben zu sein. Das Brot schmeckt luftig und knusprig – wie es bei einem Banh Mi eben sein sollte.
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Wer sich davon selbst überzeugen will, kann von Dienstag bis Sonntag jeweils zwischen 12 und 19 Uhr in der Hegestraße 44 eines der Sandwiches für neun Euro probieren. Montags ist der Laden geschlossen. Barzahlung ist nicht möglich, es kann nur mit einem Handy bezahlt werden, zum Beispiel über Apple Pay.