Hamburg. Das bekannte Geschäft, das 1945 eröffnete, ist insolvent. Dabei hatte der Inhaber erst vor wenigen Jahren einen Neustart gewagt.

Der Eppendorfer Weg gehört zu den bekanntesten Straßen in Hamburg. Die Meile ist rund drei Kilometer lang und führt durch die Stadtteile Eimsbüttel, Hoheluft-West und Hoheluft-Ost. Heute dominieren hier Cafés und Restaurants die Erdgeschossflächen.

Geschäfte mit langer Tradition gibt es dort nur noch wenige. Und jetzt wird der Eppendorfer Weg eine weitere Institution verlieren: Nach Abendblatt-Informationen schließt Juwelier Heinecke Ende September. Noch im August wird es einen großen Räumungsverkauf mit hohen Preisnachlässen von zunächst 30 und später sogar bis zu 50 Prozent geben.

Juwelier Heinecke: „Es ist leider nicht mehr möglich, das Geschäft wirtschaftlich weiterzuführen“

Bereits im Juni hat Jan-Werner Heinecke, der das Geschäft in vierter Generation betreibt, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Hamburg gestellt. Inzwischen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Als Insolvenzverwalter wurde Tjark Thies aus der renommierten Kanzlei Reimer Rechtsanwälte vom Gericht eingesetzt. Das bestätigt Jan-Werner Heinecke im exklusiven Abendblatt-Gespräch: „Diese Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, aber es ist leider nicht mehr möglich, das Geschäft wirtschaftlich weiterzuführen.“

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Bereits 1945 eröffnete das Familienunternehmen an der Eppendorfer Landstraße und zog 1948 in die Räume am Eppendorfer Weg 246. Im Jahr 2006 ist der gelernte Einzelhandelskaufmann Jan-Werner Heinecke in den Betrieb mit eingestiegen. Bereits im Mai 2019 schlossen sich nach einem Räumungsverkauf die Türen von Juwelier Heinecke. Eigentlich sollte damals Schluss sein.

Hamburger Juwelier Heinecke am Eppendorfer Weg wollte mit jüngerem Konzept „durchstarten“

Aber dann entschied sich Jan-Werner Heinecke persönlich dafür, doch an dem Standort zu bleiben. Der heute 42-Jährige gründete eine neue Firma. Die Räume erhielten eine Frischzellenkur und präsentieren sich seitdem in einem stylishen Design. Er wollte mit einem „neuen, jüngeren Konzept durchstarten“. Ende 2019 wurde der Juwelier wiedereröffnet. Neben neuen Marken wurde das Trauringgeschäft ausgebaut.