Fahrräder haben angeblich Fußgänger behindert – dabei sind Gehwege vier Meter breit. Statt der Bügel stehen im ersten Abschnitt der Preystraße jetzt Metallpfosten.

Hamburg. Die Anwohner aus der Preystraße empfinden es als neuen Affront. Nachdem sie sich schon maßlos über die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung geärgert haben, die das Busbeschleunigungsprogramm für ihre Straße vorsieht, werden dort jetzt Fahrradbügel und Stellplätze abgebaut. In Kenntnis gesetzt wurden sie davon nicht – obwohl im Regionalausschuss gerade erst beschlossen wurde, die weitere Gestaltung der Straße mit den Anwohnern abzusprechen. „Wir wurden aber nur informiert, dass die Straße wegen Asphaltierungsarbeiten gesperrt wird“, sagt Anwohnerin Svenja Sund. „Jetzt werden trotz des Parkplatzmangels im Quartier Parkplätze weggenommen. Und wo sollen wir künftig sicher unsere Fahrräder anschließen?“

Statt der Bügel stehen im ersten Abschnitt der Preystraße jetzt Metallpfosten, sie sich nicht zum diebstahlsicheren Anschließen eignen. Autos, die hier bislang schräg parken konnten, müssen jetzt entlang der Straße hintereinander parken – falls das erlaubt wird. 20 Stellplätze sind verloren gegangen“, sagt Bernd Kroll von der Initiative „Unser Mühlenkamp“. Dafür sind die Fußwege jetzt vier statt zwei Meter breit.

Nach Auskunft des Bezirksamts haben die an den Metallbügeln angeschlossenen Fahrräder die Fußgänger behindert. „Jeder Verkehrsteilnehmer hat ein Recht auf seinen Verkehrsraum und dass dieser vor unberechtigter Nutzung geschützt wird“, heißt es in einem Schreiben an Christian Dürr, der sich beim Management des öffentlichen Raums über die Aktion beschwert hatte. „Welcher Verkehrsteilnehmer braucht denn einen vier Meter breiten Gehweg?“, fragt Dürr. „Und welcher Verkehrsteilnehmer wird hier geschützt?“

Kroll hat Bezirksamtsleiter Harald Rösler in einem Brief gebeten, wieder Metallbügel zu montieren. Eine weitere Bitte: Solange der vom Regionalausschuss beschlossene Termin nicht stattgefunden hat, sollten solche Aktivitäten seitens des Bezirksamts im gesamten Quartier unterbleiben. „Es wurde schon genug Wind gesät“, so Kroll.