Das Busbeschleunigungsprogramm sieht zahlreiche Veränderungen an der Langen Reihe vor. Unter anderem sollen ein neuer Kreisel und Mittelinseln kommen.

Hamburg. Bushaltestellen am Fahrbahnrand statt in Haltebuchten, weniger Ampeln und dafür Mittelinseln, die den Fußgängern das Überqueren der Straße erleichtern sollen und ein Kreisel, für den sieben Bäume gefällt werden müssen. Das Busbeschleunigungsprogramm des Senats für die MetroBuslinie 6 sieht etliche Veränderungen für die Lange Reihe vor. Am Dienstagabend wurden sie auf einer "öffentlichen Anhörung" des Verkehrsausschusses Hamburg-Mitte vorgestellt, rund 150 interessierte Anwohner waren in die Pausenhalle der Heinrich-Wolgast-Schule gekommen.

Nachdem die Verantwortlichen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), des HVV und des Planungsbüros das Projekt vorgestellt hatten, äußerten die Bewohner teils berechtigte Kritik. So wurde moniert, dass gerade Fußgängerampeln in der Nähe einer Schule und eines Seniorenwohnheims wegfallen sollen. Außerdem wird durch das Halten auf der Fahrbahn ein Dauerstau befürchtet, der Lärm und Abgase produziert.

1,5 Millionen Euro für zwei Minuten Zeitersparnis

Auch die wirtschaftliche Verhältnismäßigkeit, rund 1,5 Millionen Euro für zwei Minuten Zeitersparnis auszugeben, wurde in Frage gestellt. Ob diese überhaupt erreicht werden könne, fragte Martin Streb vom Bürgerverein St. Georg. Schließlich müssten die Busse den auf der Straße fahrenden Radlern hinterherfahren. Wegen der Mittelinseln werden sie in der Tat an vielen Stellen nicht überholen können. „Die Busbeschleunigung in der Langen Reihe muss neu überdacht werden“, fordert Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Mitte. Susanne Buhl (SDP), Vorsitzende des Verkehrsausschusses, will die Kritik der Anwohner auf der nächsten Sitzung des Gremiums vorstellen. Änderungen an dem Konzept seien noch möglich, sagte sie.