Landesbetrieb beabsichtigt nach herber Kritik Öffnungen, Umbauten und Verlegungen im Bereich Gertigstraße/Polcheaukamp. Die Opposition lehnt die Pläne geschlossen ab und fordert neues Konzept.
Hamburg. "Das Busbeschleunigungprogramm des Senats schadet den Anwohnern und zerstört den Charme ganzer Viertel!" Für diesen Satz bekam der CDU-Bezirksabgeordnete Christoph Ploß am Montagabend im Goldbekhaus Riesenapplaus. Wegen des großen Interesses am Tagesordnungspunkt "Busbeschleunigung am Mühlenkamp" war die Sitzung des Regionalausschusses Winterhude-Eppendorf dorthin verlegt worden. Rund 300 Anwohner waren gekommen.
Nach massiver Kritik an der Busbeschleunigungs-Plänen im letzten Jahr stellten Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) jetzt die neuen Pläne des Senats vor: geplant ist unter anderem, Das Abbiegen in die Gertigstraße nur noch vom Hofweg kommend zu erlauben, und nur für Fahrzeuge unter 5,5 Tonnen.
Die Preystraße soll auf 50 Metern in beide Richtungen geöffnet werden. Die Bushaltestelle Gertigstraße soll auf die Fahrbahn verlegt werden. Und auf dem Mühlenkamp zwischen Gertigstraße und Poelchaukamp sind Verkehrsinseln geplant.
Größte Befürchtung der Anwohner ist, dass die Semperstraße zur Durchfahrtsstraße wird und das erhöhte Verkehrsaufkommen die Besucher von Markt, Kinderspielplatz, Kita und Grundschule gefährdet. wie berichtet, hatte der Elternrat der Schule Forsmannstraße bereits einen Brief an das Bezirksamt Hamburg-Nord geschrieben.
Auch die Öffnung der Preystraße, jetzt Einbahnstraße, auf 50 Meter in beide Richtungen, stieß bei den Anwesenden auf Unverständnis und Ablehnung.
Die CDU Hamburg-Nord legte einen Antrag vor, in dem der Senat aufgefordert wird, die Pläne erneut zu überarbeiten. Die SPD verwies auf die Verkehrsprobleme, die der Mühlenkamp hat, und lehnte den Antrag ebenso wie die FDP ab.
Die Grünen kritisieren die Pläne, weil sie die Komplexität der Verkehrsbeziehungen im gesamten Viertel zwischen Mühlenkamp und Barmbeker Straße nicht einbeziehe. "Es geht nur noch um den Bus", sagte der Abgeordnete Kai Elmendorf. Auch er sprach sich für eine erneute Überprüfung der Busbeschleunigung-Pläne aus.