Hamburg. Immer wieder versuchten Personen, auf das Gelände der Elbkinder-Kita nahe dem Hauptbahnhof zu gelangen. CDU mit Appell an Senat.

Dreck, Drogenelend, Kriminalität: Die Gegend rund um den Hamburger Hauptbahnhof und den Drogenkonsumraum Drob Inn in St. Georg gilt schon seit Jahren als Problemviertel in der Stadt. „So schlimm wie momentan war es noch nie, die Pandemie hat es weiter verschlechtert“, beschrieb eine Anwohnerin jüngst die Entwicklungen im Stadtteil.

Doch nun scheint das Sicherheitsgefühl vor Ort einen weiteren Tiefpunkt erreicht zu haben: Seit einigen Tagen ist der Zaun der Elbkinder-Kita Greifswalder Straße mit robustem NATO-Stacheldraht versehen. Die „Hamburger Morgenpost“ berichtete zuerst.

In Hauptbahnhof-Nähe: Kita in St. Georg sichert Gelände mit Stacheldraht

„Es kam immer wieder mal vor, dass Personen nachts unbefugt das Kita-Gelände betraten“, äußert sich Sprecherin Anna Fuy vom Kita-Träger Elbkinder auf Anfrage zu den Hintergründen der Maßnahme. Eine Erhöhung der Mauer habe sich dabei als nicht ausreichend herausgestellt.

„Als präventive Maßnahme wurde nun zusätzlich der Stacheldraht zum Schutz des Geländes angebracht“, so Fuy. Ob es in den vergangenen Monaten einen deutlichen Anstieg an Vorfällen gab, lässt die Sprecherin unbeantwortet, genauso die Frage nach weiteren Sicherheitsmaßnahmen der Kita.

St. Georg sollte mit Maßnahmenpaket des Senats sicherer werden

Auch die Sozialbehörde äußert sich bei der Frage nach der aktuellen Beschwerdelage im Stadtteil nur zurückhaltend. „Die Thematik wurde im letzten Stadtteilbeirat St. Georg am 27. November 2024 gemeinsam mit dem Polizeipräsidenten und dem Staatsrat für Gesundheit besprochen. Einzelne Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohner gehen in der Sozialbehörde oder anderen Behörden ein“, sagt Sprecher Wolfgang Arnold. Er betont jedoch: „Wir nehmen die Sicherheitsbedenken und Beschwerden der Anwohner und Anwohnerinnen sehr ernst.“

Der Hamburger Senat trage deshalb mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket, unter anderem die Einführung des Waffen- und des Alkoholkonsumverbots am Hauptbahnhof, dazu bei, dass sich die Situation im Stadtteil verbessere. Die Polizei habe ihr Präsenz vor Ort spürbar verstärkt und führe „nahezu wöchentlich Schwerpunkteinsätze durch“, so Arnold.

Hamburger Kita greift zu Stacheldraht – CDU spricht von „Armutszeugnis“

Kritik an den bisherigen Sicherheitsmaßnahmen kommt hingegen von der CDU-Bürgerschaftsfraktion. „SPD und Grüne vermitteln immer gerne den Eindruck, dass die Sicherheit in Hamburg in guten Händen ist“, sagt Dennis Thering, Vorsitzender der Fraktion. Die Realität sei aber eine andere.

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„Nicht nur die Kontrollen am Hauptbahnhof führen zu einer Verdrängung der Kriminalität in die umliegenden Stadtteile. Dass das Grundstück einer Kita in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof jetzt mithilfe von NATO-Draht vor Drogenabhängigen geschützt werden muss, ist ein Armutszeugnis für die Innenpolitik von SPD und Grünen“, so Thering. Der Senat solle sich nicht „ständig selbst loben“, sondern endlich für Sicherheit in der ganzen Stadt sorgen.