Hamburg. In der Halle B5 sollen 470 Menschen unterkommen, die ersten sind am Montag eingezogen. Was alles vorbereitet werden musste.
- Seit Montag wird wieder eine Messehalle in Hamburg als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt
- Am Wochenende wurden zahlreiche Vorbereitungen getroffen
- Bis Januar sollen dort rund 470 Menschen untergebracht werden können
An diesem Wochenende (14./15. Oktober) musste alles ganz schnell gehen. Nach Angaben von Susanne Schwendtke, Sprecherin von Fördern & Wohnen (F&W), war die Schlüsselübergabe am Donnerstag, danach starteten die Vorbereitungen für die Einrichtung der neuen Flüchtlingsunterkunft in Halle B5 in den Hamburger Messehallen. „Der Aufbau ist planmäßig am Wochenende erfolgt, sodass die ersten geflüchteten Menschen heute in den Messehallen untergebracht werden konnten“, sagte eine Sprecherin der Sozialbehörde am Montag in Hamburg. Wie viele Männer, Frauen und Kinder am ersten Tag in die Halle gekommen waren, konnte sie nicht sagen. Diese Daten würden aufgrund der dynamischen Lage nicht erhoben. Zuletzt hatten mehrere Senatoren eine nachhaltige Begrenzung des Flüchtlingszustroms gefordert.
Wie bereits 2022 soll eine Messehalle dazu genutzt werden, das Ankunftszentrum zu entlasten. Denn dort muss laut Schwendtke dringend Platz geschaffen werden für neu ankommende Menschen. Auch 2015 war eine Messehalle als Not-Erstaufnahme genutzt worden, um die damals sehr große Zahl geflüchteter Menschen vorübergehend unterzubringen.
Flüchtlinge Hamburg: Messehallen werden wieder Notunterkunft
In der neuen Notunterkunft sollen Familien und allein reisende Asylbewerber untergebracht werden. 470 Menschen finden dann insgesamt dort Platz. Auch für ihre Verpflegung wird gesorgt. Die Bewohnerinnen und Bewohner erhalten laut Schwendtke drei Mahlzeiten am Tag, es wird eine Gemeinschaftsfläche und Platz zum Spielen für Kinder geben.
Mit Stellwänden werden Schlafbereiche, sogenannte Compartments, abgetrennt, in denen sich neben Betten und Schränken auch ein Tisch und Stühle befinden sollen. Wie im vergangenen Jahr werden zusätzliche Sanitäranlagen aufgestellt. Auch Waschmaschinen soll es nach Angaben der F&W-Sprecherin geben. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter werden vor Ort sein und sich um die Bewohner kümmern. Außerdem ist ein Wachdienst vorgesehen.
Hamburg sucht dringend weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge
Die Messehallen stehen laut Wolfgang Arnhold, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, bis Ende Januar 2024 als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung. Betrieben werde der Standort vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).
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Hamburg sucht weiter händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Ein Wohnschiff wird es in absehbarer Zeit allerdings nicht geben. Ein Angebot dafür, das die Sozialbehörde eingeholt hatte, ist laut Sozialstaatsrätin Petra Lotzkat zu teuer. Die öffentliche Unterbringung kostet ihren Angaben zufolge je nach Standort pro Tag und Person zwischen 20 und 75 Euro, auf dem Schiff wären es mindestens 100 Euro pro Tag. Derzeit leben in Hamburg etwa 45.000 Menschen an 244 Standorten in öffentlicher Unterbringung.