Hamburg. Im neuen Johann Kontor startet Familie Truong mit einem XXL-Sortiment durch. Was die Kunden erwartet – und was besonders beliebt ist.
„Es ist wie nach Hause kommen. Hier am Klosterwall hat alles begonnen. Jetzt sind wir zurück und verkaufen nicht nur unsere Produkte, sondern wollen ein echtes Einkaufserlebnis schaffen“, sagt Ngoc Truong, die seit Kurzem im neuen Johann Kontor einen großen Asia-Markt mit dem Namen Vinh-Loi betreibt.
Die Unternehmerin eröffnete 1988 im Erdgeschoss des ehemaligen Bezirksamtes Hamburg-Mitte unweit vom Hauptbahnhof ihren ersten Asia-Markt, zunächst auf gut 200 Quadratmetern. Damals in der Hausnummer 2. „Kurz vor unserem 30. Jahrestag haben wir 2018 geschlossen“, erinnert sich Ngoc Truong.
Neuer Asia-Markt in der Hamburger City – 600 Quadratmeter Verkaufsfläche
Der Grund: Der Gebäudekomplex wurde damals abgerissen. Das Bezirksamt zog an die Caffamacherreihe und die Geschäftsfrau hatte schon einen Mietvertrag für das neue Johann Kontor unterschrieben, den das Hamburger Familienunternehmen Aug. Prien auf diesem Areal entwickelte.
In dem Gebäudeensemble sind 146 Wohnungen zu finden, ein Novotel, eine Kita auf dem Dach und die Zentrale der Maersk-Gruppe Deutschland. Und unter den Büroflächen – im Erdgeschoss – feiert Ngoc Truong nun ihr „Comeback“ mit ihrem Vinh-Loi Markt, der vor drei Wochen eröffnete. Die Verkaufsfläche am Klosterwall 8 ist rund 600 Quadratmeter groß. Die Decke ist schwarz gestrichen, die freigelegten Rohre vermitteln Loftatmosphäre. Zudem fallen Kunden die bunten Leuchten in Ufo-Form sofort ins Auge.
Die exotischen Mangostanen aus Indonesien werden wie die Papayas und die Drachenfrucht von grünen Rundleuchten ins richtige Licht gerückt. An der Wand ist eine Reihe mit gläsernen Kühlschränken. „Hier sind Kräuter aus Asien und Gemüse zu finden“, sagt David Truong. Er ist der Neffe der Chefin und führt das Geschäft am Klosterwall. Einen weiteren Standort gibt es in Wandsbek und vier Filialen sind in Berlin zu finden.
Asia-Markt am Klosterwall: Instant-Nudeln von Samyang sind der Renner
Direkt hinter der großen Glasfront am Klosterwall stapeln sich 18,5 Kilo-Pakete mit Reis – eine Sorte ist speziell für die Herstellung von Sushi gedacht. Im nächsten Gang stehen Hunderte Gläser mit Saucen. Ein Regal ist gefüllt mit Jinro Soju, einem beliebten Likör aus Südkorea, zum Beispiel in der Geschmacksrichtung Erdbeere. Diverse Biere gibt es auch.
Eine andere Abteilung besteht aus Instant-Nudeln, die durch ihre bunten Verpackungen ein Hingucker sind „Die Instant-Nudeln von Samyang, einem südkoreanischen Hersteller, sind der Renner. Die werden auch auf Social Media gehypt. Dementsprechend sind die bei jungen Kunden beliebt“, erzählt David Truong. „Es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen, aktuell ist Carbonara sehr angesagt.“
Weiter geht es zu den zahlreichen Tiefkühltruhen, in denen indische Makrelen aus Vietnam und Austern aus Südkorea auf die Kunden warten. Shrimps gibt es in zig Variationen, werden auch als vegane Variante angeboten. Ebenso wie Schweinebauch. „Das vegane Angebot haben wir in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut, weil die Nachfrage gestiegen ist“, sagt Ngoc Truong.
Asia-Markt im Johann Kontor bietet auch Hühnerfüße aus China an
Auch für Freunde von Dumplings (Teigtaschen) ist der neue Asia-Markt ein Paradies. „Wir haben viele vegetarische Füllungen“, sagt David Truong und präsentiert einen Beutel mit der Aufschrift „Kartoffel-Teigtaschen mit Schnittknoblauch“. Diese Dumplings stammen – wie viele andere der Produkte – von der Eigenmarke der Familie: Three Coconut Tree.
Es gibt die Teigtaschen aber auch mit Shrimps, Hühnchen oder koreanischen Gemüse gefüllt. Letztere sind auch als Kimchi bekannt. Zudem können Kunden Frühlingsrollen in vielen Variationen und Hühnerfüße aus China kaufen.
Drei Wochen nach der Eröffnung zieht Ngoc Truong ein positives Fazit: „Wir sind zufrieden. Und es ist besonders schön, Stammkunden zu treffen, die uns seit der ersten Stunde begleiten“, sagt sie.
Asia-Markt in der Hamburger City: Familie Truong plant drei Gastro-Projekte
Die Familie Truong hat am Klosterwall noch vieles vor: Im Eingangsbereich wird gerade das Bistro mit rund 50 Plätzen eingerichtet. Die offene Küche steht bereits. „Wir wollen hier Dim Sum anbieten. Dieser Begriff steht für kleine Gerichte, die gedämpft oder frittiert serviert werden. Also etwa Dumplings und Shrimps. Und es wird Bratnudeln und Reis geben, mit Gemüse oder Hühnchen als Topping“, sagt David Truong. Die Eröffnung des Bistros ist voraussichtlich im Dezember.
Und es gibt noch zwei weitere Flächen, die allerdings noch ausgebaut werden müssen: Dort sind künftig ein asiatisches Café und eine Sushi-Bar in Planung.
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Der Vinh-Loi Asia-Markt hat von Montag bis Sonnabend von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Und die Kunden sollten viel Zeit mitbringen. „Denn wir haben bis zu 4000 Produkte“, sagt Ngoc Truong.