Hamburg. Die Neugestaltung des Boulevards an der Alster schreitet voran. Doch schon in Kürze wird der Bau wieder gestoppt. Die Gründe.
Radfahrer können aufatmen: Am Jungfernstieg müssen sie sich den provisorischen Radweg ab sofort nicht länger mit Fußgängern teilen. Auch für Fahrgäste des ÖPNV gibt es gute Nachrichten – ab Dienstag (1. Oktober) entfallen die Umleitungen durch die Hamburger Innenstadt, die den Busverkehr betrafen.
Laut einer Mitteilung des Hamburger Senats schreiten die Umbauarbeiten am Boulevard an der Alster planmäßig voran. Die Asphaltierungs- und Markierungsarbeiten, die vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) durchgeführt wurden, seien abgeschlossen, teilte der Hamburger Senat mit. Ab sofort können Busse, Taxis und Radfahrer wieder ohne Probleme in beide Richtungen fahren, und auch der Lieferverkehr hat wieder freie Fahrt.
Doch wie geht es weiter, und was bedeuten die anhaltenden Baumaßnahmen für den jährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt „Weißerzauber“?
Jungfernstieg Hamburg: Situation für Radfahrer und Fußgänger „deutlich verbessert“
Der Jungfernstieg, an dem in der Vergangenheit durchschnittlich 13.000 Kraftfahrzeuge pro Tag fuhren, soll „lebenswerter, attraktiver, verkehrssicherer und klimafreundlicher“ gestaltet werden. Diese Umgestaltung liegt laut Senat im Zeitplan: Die Asphaltierungsarbeiten auf der Fahrbahn nahe der Alster konnten bereits vergangene Woche beendet werden. Nun wurden auch die Markierungsarbeiten abgeschlossen. Damit müssen sich Radfahrer und Fußgänger den Gehweg nicht länger teilen. Eine Situation, die in jüngster Vergangenheit laut Senat oft zu Konflikten geführt hatte: „Diese Situation hat sich nun deutlich verbessert.“
Durch rote Markierungen im Kreuzungsbereich Ballindamm/Bergstraße/Reesendammbrücke soll es für Radfahrer zudem auch sicherer werden. An besagten Stellen wurde der Asphalt angepasst. „Neu eingebaute Verkehrsinseln, entsprechende Fahrbahnmarkierungen und eine angepasste Ampelsteuerung verhindern ein Abbiegen vom Ballindamm beziehungsweise dem Neuen Jungfernstieg in den umgebauten Bereich des Jungfernstiegs“, heißt es in einer Mitteilung des Senats.
Verkehr Hamburg: Bereich des Jungfernstiegs soll „attraktiver“ werden
Ab Oktober sollen die Bauarbeiten an den Gehwegen fortgeführt werden: Neue Sitzbänke werden aufgestellt, Fahrradbügel, Poller und Mülleimer installiert. In zwölf neuen Kübeln sollen auf der Seite des Alsterhauses Blumen gepflanzt werden.
Damit sind die Begrünungspläne aber noch längst nicht abgeschlossen: Auch weitaus größere Pflanzen sollen den Jungfernsteig künftig verschönern. Schon jetzt werden Gruben für die geplanten 13 neuen Silberlinden vorbereitet, die dort im Frühjahr 2025 eingesetzt werden sollen. „Um den Jungfernstieg insbesondere für Familien und Kinder attraktiver zu gestalten, werden außerdem ein Nebelfeld, zwei in den Boden eingelassene Trampoline und ein Tanzglockenspiel auf der Wasserseite eingebaut.“
In Zukunft wird der Boulevard an der Alster in beiden Richtungen einen 3,5 Meter breiten, durchgehenden Fahrstreifen haben. An den Haltestellen soll zudem ein drei Meter breiter Mittelstreifen installiert werden. Dieser dient als Querungshilfe für Fußgänger, auch Radfahrer können diesen zum Überholen von haltenden Bussen nutzen.
Weihnachtsmarkt Jungfernstieg: „Weißerzauber“ soll wie gewohnt stattfinden
Trotz der Großbaustelle in der Hamburger Innenstadt konnten bislang, bis auf einige kleine Einschränkungen, alle Veranstaltungen stattfinden. Das soll auch in der kommenden Weihnachtszeit so bleiben. Dafür werde die Baustelle „größtenteils zurückgebaut“.
Die Umbaupause sei bis Anfang Januar 2025 geplant. Glühwein, gebrannten Mandeln und Co. steht also nichts im Weg: Das Weihnachtsgeschäft in der Hamburger City sowie der Weihnachtsmarkt „Weißerzauber“ sollen nicht beeinträchtigt werden.
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Zu Beginn des neuen Jahres sollen die Bauarbeiten dann wieder aufgenommen werden. Die Fertigstellung des Jungfernstiegs mit neuer Begrünung und Tempolimit 30 ist für das zweite Quartal 2025 geplant.