Hamburg. Anders als das XXL-Einkaufszentrum sollen rund 400 Wohnungen auf dem Areal bald fertig sein. Noch sind aber erstaunlich viele zu haben.
Wer auf dem Dach vom The Lyte steht, der hat in 60 Meter Höhe nicht nur einen Rundumblick über Hamburg, dem liegt auch das Westfield Hamburg-Überseequartier zu Füßen. Das Gebäude, in dem 86 „luxuriöse Eigentumswohnungen“ entstanden sind, steht auf dem Areal des XXL-Einkaufsquartiers in der HafenCity, dessen Eröffnung sich erneut dramatisch verzögert.
Die Wohnungen haben eine Größe von 43 bis 385 Quadratmeter. Zudem gibt es eine Dachterrasse, die zum Teil allen Bewohnern zur Verfügung steht, inklusive einer Außenküche. Das berichtet Lothar Schubert, geschäftsführender Gesellschafter von DC Developments, bei einem exklusiven Besuch vor Ort. Der Projektentwickler realisiert das Bauvorhaben mit einer Gesamtinvestition von rund 100 Millionen Euro.
Westfield Hamburg: Im The Lyte leben Bewohner über dem Luxuskaufhaus Breuninger
Die Wohnungen sind über zwölf Etagen verteilt, beginnend ab dem vierten Stock. In den ersten drei Etagen des Gebäudes eröffnet – wenn das Chaos auf der Baustelle ein Ende haben wird – das Luxuskaufhaus Breuninger. Spannend daran: Während Unibail-Rodamco-Westfield (URW) die für Oktober geplante Eröffnung des XXL-Einkaufsviertels nicht halten konnte und zudem mit Mehrkosten von mehr als einer Milliarde Euro zu kämpfen hat, werden die ersten Bewohner im The Lyte bereits im Dezember einziehen. „Wir sind auf der Zielgeraden, aktuell arbeiten etwa 100 Handwerker auf Hochtouren“, sagt Schubert.
Bis URW das Ziel erreicht hat, dauert es noch. In einer Mitteilung wird als neuer Eröffnungstermin „spätes erstes Quartal 2025“ genannt. Gegenüber Mietern soll nach Abendblatt-Informationen auch Mitte Februar als Termin kommuniziert worden sein.
Lothar Schubert verfolgt die Westfield-Schlagzeilen: „Wir stehen in einem engen Austausch mit URW. Wir haben ja die Fläche gekauft und realisieren unser Projekt in Eigenregie. Aber natürlich müssen wir uns abstimmen und unsere Bewohner werden die ersten Monate durch einen speziellen Zugang über die URW-Baustelle zum Gebäude gelangen.“
Luxuriöse Wohnungen im Westfield kosten ab 14.000 Euro pro Quadratmeter
Inzwischen steht Schubert, der vom Gesamtprojektleiter Stephan Schumacher begleitet wird, in der Musterwohnung. Diese ist 109 Quadratmeter groß, hat drei Zimmer, zwei Bäder, helles Eichenparkett und eine rundum verlaufende Loggia. „Hier haben die Bewohner einen unverbaubaren Blick auf das Wasser bis hin zur Elbphilharmonie“, sagt Schubert.
Wer möchte, kann sich die Wohnung einrichten lassen, in diesem Fall ist es die Linie „Salt“. Die Möbel und der Bodenbelag sind besonders hell gehalten. Kostenpunkt für die 109 Quadratmeter: Gut 1,5 Millionen Euro. Im Preis sind Einbaumöbel in den Bädern sowie Einbauschränke inklusive.
Es ist kein Geheimnis, dass die Immobilienbranche seit geraumer Zeit zu kämpfen hat. Dass die goldenen Jahre vorbei sind, weiß auch Projektentwickler Schubert. „Wir stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Die Zinsen für Baukredite sind gestiegen, die Banken wollen mehr Eigenkapital, und das sind nur zwei Beispiele.“
Westfield Hamburg-Überseequartier: Im The Lyte sind noch 40 Wohnungen zu haben
Kurz vor dem Erstbezug sind noch 40 der 86 Wohnungen zu haben. „Die Vermarktungszeiten sind länger als früher. Aber wir haben Geduld und es wird auch wieder einen Aufschwung geben“, sagt Schubert lächelnd. Der Quadratmeterpreis startet bei 14.000 Euro.
Mit dem Aufzug geht es nun runter. Über die URW-Baustelle, auf der die Handwerker im Dauereinsatz sind, führt der Weg in ein weiteres Wohngebäude auf dem Areal, ein Komplex mit rostroter Fassade. „Willkommen im Eleven Decks“, sagt Schubert. „Das ist unser zweites Projekt mit 306 Eigentumswohnungen, die sich über zehn Etagen erstrecken. Hier befinden wir uns schon im Endspurt.“
140 Wohnungen sollen im Oktober an die Käufer übergeben werden, dann ziehen die ersten auch schon ein. Ende des Jahres werden 86 weitere Einheiten fertig sein. Die Auswahl reicht hier von einem bis zu vier Zimmern beziehungsweise von 39 bis 140 Quadratmeter. Es gibt einige Wohnungen, die über eine eigene, rund 80 Quadratmeter große Terrasse verfügen.
Wohnen in der HafenCity: Im Eleven Decks gibt es einen großen Gemeinschaftsbereich
Gesamtprojektleiter Schumacher führt in die sogenannte „Community-Area“, die rund 600 Quadratmeter groß ist. In der Mitte eines großen Raumes steht bereits die abgedeckte Kombi aus Theke und Kochinsel. „Das ist hier der Clubraum, den alle Bewohner nutzen können. Es gibt außerdem einen Bereich zum Arbeiten, einen Yoga-Raum und ein Gym“, erläutert Schumacher.
Von hier gelangt man auch in den später begrünten, rund 1750 Quadratmeter großen Innenhof mit Sitzgelegenheiten und Spielplatz. Lothar Schubert steht auf der noch unfertigen Fläche, um ihn herum werkeln die Bauarbeiter, und lässt den Blick vorbei an der weißen Fassade hoch in den blauen Himmel schweifen: „Dank der großzügigen Bauweise haben wir hier immer sehr viel Licht.“
Westfield Hamburg: Wohnungen frei – Projektentwickler hofft auf Eröffnung
Es gibt zudem noch eine Gemeinschaftsdachterrasse, auch mit Außenküche, in der sechsten Etage in 30 Meter Höhe. Von den 306 Wohnungen sind bislang 226 verkauft, also noch 80 zu haben. Der Einstiegspreis pro Quadratmeter liegt bei rund 11.000 Euro.
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Lothar Schubert ist zuversichtlich. „Wenn das Westfield Hamburg-Überseequartier erst mal eröffnet hat, dann wird sich das auch positiv auf die Vermarktung der noch verbliebenen Wohnungen auswirken.“