Hamburg. Mieter des XXL-Einkaufszentrums waren zu einem Grillabend geladen. Wie es vor Ort war und warum ein Ankermieter der Veranstaltung fernblieb.
- Die bereits mehrfach verschobene Eröffnung des XXL-Einkaufszentrums Westfield Hamburg-Überseequartier kann auch im Oktober nicht erfolgen.
- Investor URW lud die betroffenen Mieter zum Grillabend.
- Ein Ankermieter blieb dem Abend fern und zeigte sich ernüchtert.
Es war lange geplant: Am Mittwochabend (11. September) hatte Unibail-Westfield-Rodamco (URW) die Mieter des künftigen XXL-Einkaufszentrums in Hamburg zum Grillen eingeladen. Im Restaurant Alte Liebe im Internationalen Maritimen Museum in der HafenCity sollten sie sich kennenlernen und vernetzen. Einige waren zuvor mündlich über die geplatzte Eröffnung im Oktober informiert worden. Wer sich von dem Abend weitere Erkenntnisse erhofft hatte, wurde jedoch enttäuscht.
„Das war eigentlich ein angenehmer Abend und es war schön, auch die anderen Mieter kennenzulernen“, berichtet Axel Strehlitz, der im Westfield Hamburg-Überseequartier Lolas Bistro eröffnen wird. „Aber natürlich ging es in den Gesprächen auch darum, wann wir denn nun endlich starten können“, so der Gastronom weiter, „und warum sich URW so bedeckt hält mit Informationen zu einem neuen Eröffnungstermin“.
Westfield Hamburg-Überseequartier: Eröffnung erneut geplatzt – „eine Katastrophe“
Das Pariser Unternehmen Culturespace, welches in dem neuen Einkaufszentrum das digitale Kunstmuseum Port des Lumières eröffnen wird, blieb dem Abend fern. „Da klar war, dass kein neues Eröffnungsdatum bekannt gegeben werden wird, haben die Verantwortlichen abgesagt. Nur an einem Barbecue bestand kein Interesse“, so eine Sprecherin. Bei dem Ankermieter herrsche mittlerweile große Ernüchterung. „Wir haben das Vertrauen in Westfield verloren.“
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Der Sprecherin zufolge hätte Port des Lumières bereits im April eröffnen können. Man habe dort sogar auf eine Genehmigung gehofft, noch vor der offiziellen Eröffnung des Einkaufszentrums starten zu können. Jetzt seien 20 bereits eingestellte Mitarbeiter, darunter der Geschäftsführer, in Kurzarbeit. „Das ist eine Katastrophe“, so die Sprecherin.
XXL-Einkaufszentrum in Hamburg: Ankermieter hat hohe Ausgaben
Ein großer finanzieller Schaden dürften für die Franzosen auch die Werbeausgaben sein. So fährt seit Wochen ein Bus mit Werbung für Port des Lumières durch Hamburg – ohne dass nur eine Eintrittskarte verkauft werden kann. Auch die imposante Installation sei eine „Mega-Investition“. Mit 60 Lautsprechern und mehr als 100 Projektoren, die 3000 bewegte Bilder pro Sekunde auf eine riesige Projektionsfläche übertragen, wurde sie explizit auf die Räumlichkeiten im Überseequartier zugeschnitten.
„Wir sind also keine Wanderausstellung, die einfach ihre Zelte abbauen und woanders wieder aufschlagen kann“, so die Sprecherin. Das Pariser Unternehmen habe sich das erste Mal einem Großprojekt wie dem Westfield Hamburg-Überseequartier angeschlossen. Ob sie das noch einmal täten, sei nach den Erfahrungen in Hamburg fraglich.