Hamburg. Die bekannte Vollkornbäckerei hat mit dem neuen Standort in der City ein echtes Juwel. Warum das Haus anders ist als die anderen.
- Die fünfte Filiale wurde Anfang September in der Hamburger City eröffnet.
- Eine andere Filiale musste dafür schließen, weil die Effenbergers nicht weiter wachsen wollen.
- Das Haus, in dem der neue Laden ist, ist von 1904 und ein echtes Juwel.
Nach einem Fischgeschäft, einem Reisebüro, einem asiatischen Restaurant und einem Schuhladen gibt es in der Innenstadt von Hamburg am Ida-Ehre-Platz nun Vollkornbrote und -brötchen zu kaufen. Hier hat jetzt die fünfte Filiale der bekannten Vollkornbäckerei Effenberger, eröffnet. Ihren Hauptsitz hat die Kette im Grindelviertel in Rotherbaum, die rund 25 Kilometer dorthin radelt Chefin Anne Effenberger täglich mit dem E-Bike aus Schleswig-Holstein. Zur neuen City-Filiale ist es in etwa die gleiche Entfernung.
„Wir wollten unbedingt wieder in die Innenstadt“, sagt Thomas Effenberger. Er und seine Frau Anne waren viele Jahre mit den Bäckerei-Filialen in der ehemaligen HSH-Nordbank-Passage (heute Einkaufspassage Perle) vertreten. Und es sollte wieder die City sein. Denn: „Wir versprechen uns von unserem neuen Standort viele Kunden, die in der Innenstadt arbeiten und sich mittags ein Brot oder Brötchen holen“, so Thomas Effenberger. Der Renner seien übrigens die Rosinenfladen mit einem Drittel Rosinen. „Vor allem Kinder lieben sie, weil sie so schön saftig sind.“
Vollkornbäckerei: Die Effenbergers mussten lange nach einem Standort in der City suchen
Überraschend: Die Effenbergers wollen gar nicht unbedingt expandieren und haben daher die Zahl ihrer Filialen mit dem neuen Geschäft nicht vergrößert. „Wir wollen nicht wachsen“, sagt Anne Effenberger. „Wir haben den Standort an der Alsterdorfer Straße geschlossen, dieser lief weniger gut, und gleich in der Nähe ist ja das Geschäft an der Hudtwalcker Straße.“ Die 20 Mitarbeiterinnen in den fünf Filialen sind übrigens nie am selben Standort, sondern sie rotieren.
Die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich jedoch äußerst schwierig. „Die Vermieter haben immer nur Fünf-Jahres-Verträge angeboten, das wollten wir nicht.“ Und was machten Thomas und Anne Effenberger kurzerhand?
Hamburger City: Chef von Bäckerei Effenberger kaufte kurzerhand ganzes Haus
Sie kauften nach langer Suche einfach eine passende Immobilie, in der sie auch langfristig bleiben können. Und was für ein Schmuckstück haben sie da erworben, das fast unsichtbar bleibt, weil wohl die meisten Passanten achtlos mit dem Blick auf den Boden an dem Haus am Ida-Ehre-Platz 9 vorbeigehen.
Dabei lohnt es sich, einmal nach oben zu schauen. Dort steht ein dreistöckiges, weißes Haus von 1903, ein echtes Gründerzeitjuwel. Ganz schmal ist es auf einer Grundfläche von gerade einmal 53 Quadratmetern. Und damit ist es sicherlich das kleinste Haus in der Gegend. Die drei Wohnungen lassen die Effenbergers derzeit gründlich sanieren. „Unter dem Boden haben wir Fischgrätparkett entdeckt“, schwärmt Thomas Effenberger. Derzeit überlegt er, ob er die 35 bis 40 Quadratmeter kleinen Wohnungen vermietet. „Schließlich soll die Innenstadt ja belebt werden.“
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Und Anne Effenberger, die leidenschaftliche Radfahrerin, ergänzt: „Ein Auto braucht man in der Innenstadt jedenfalls nicht, und Parkplätze gibt es kaum welche.“