Hamburg. Großbrand an der Stadtteilschule Finkenwerder zerstörte Gebäude. Nach Hilferuf können Verein und Schüler jetzt aufatmen.
In der Nacht zum 19. Februar hatten plötzlich Tausende Schüler und Vereinsmitglieder ihre sportliche Heimat verloren: Ein Feuer war an der Stadtteilschule Finkenwerder ausgebrochen, und die Sporthalle samt Ausrüstung brannte vollständig ab.
Nicht nur bei der Schule, auch beim TuS Finkenwerder herrschte in den vergangenen Monaten Verzweiflung. So war der 30 mal 50 Meter große Bau etwa die einzige Handballhalle auf Finkenwerder, vier teilweise in hohen Ligen spielende Erwachsenen- und fünf Jugendmannschaften waren plötzlich heimatlos. Aber auch Leichtathleten und die international erfolgreichen Ju-Jutsuka der ehemaligen Elbinsel hatten mit der Zerstörung der Zweifeldhalle ihren Treffpunkt verloren.
Hamburg-Finkenwerder: Traglufthalle als Zwischenlösung nach Feuer in Sporthalle geplant
Doch nun ist eine Zwischenlösung gefunden: eine Traglufthalle. Der temporär zu nutzende Bau besteht aus einer luftdichten, elastischen Hülle, die von einem Gebläse aufgeblasen und in Form gehalten wird, teilte die Schulbehörde mit.
Man habe sich hier „trotz der hohen einmaligen und laufenden Kosten erstmals in der Stadt Hamburg dazu entschieden, eine temporäre Halle zu errichten“. Der Aufbau dürfte zwischen drei bis sechs Monate dauern, die Halle werde dann voraussichtlich im ersten Quartal 2024 zur Verfügung stehen, ergänzte eine Sprecherin der Behörde. Die Suche nach einem geeigneten Standort habe etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, da die Planung auch davon abhing, an welchem Standort die abgebrannte Zweifeldhalle neu gebaut werden soll.
Nach Feuer große Erleichterung beim Tus Finkenwerder: „Damit hat keiner gerechnet“
„Damit hat keiner gerechnet“, sagt Katrin Albrecht vom TuS Finkenwerder erleichtert. Die Behörde habe diese Zwischenlösung noch vor Monaten abgelehnt. „Der TuS Finkenwerder freut sich wahnsinnig über diese Zusage“, sagt die Geschäftsverwalterin des Sportvereins.
Noch vor wenigen Tagen war der Verein mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gegangen. Nur durch viel Planung und die Kooperation mit anderen Vereinen hätten die Sportabteilungen in kleinere Hallen ausweichen können. Diese kleineren Hallen bedeuteten jedoch, dass der Trainings- und Spielbetrieb sehr eingeschränkt oder oftmals gar nicht stattfinden konnte, hieß es in dem Appell von vergangener Woche.
Hamburg-Finkenwerder: Schule hatte auf Zwischenlösungen in Aula und Theaterraum gesetzt
Auch in der Schule war die Sorge um die zerstörte Halle immer größer geworden. Die Zwischenlösungen, etwa Sportunterricht in den großen Räumen der Schule, der Aula und dem Theaterraum, stattfinden zu lassen, waren unpraktisch und sollten ein baldiges Ende finden.
- Abgehängt im Hamburger Süden: Wo nachts kein Bus mehr fährt
- Großalarm bei Airbus: Barkasse „Jette Abicht“ brennt am Anleger
- Trauriger Rekord – Schon zehn Brandtote in diesem Jahr
Die Stadtteilschule hatte zu Beginn des Jahres schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit gebrannt. Ursache des ersten Feuers war eine defekte Gasleitung. Auch beim Brand im Februar deutete viel auf einen technischen Defekt im Zusammenhang mit Gas hin.
Stadtteilschule Finkenwerder: Neue Sporthalle in Hamburg soll Ende 2025 fertig werden
Seit dem ersten Brand, der mit einer heftigen Explosion einhergegangen war, ist ein Neubau der Stadtteilschule in Planung. Ende 2025 soll im Rahmen der Erweiterung der Schule die neue Sporthalle für Finkenwerder fertig werden. Mindestens zwei Jahre wird die Traglufthalle also als Provisorium gebraucht.