Hamburg. Alexander Sosa gibt erste Einblicke in sein fertiges XXL-Fitnessstudio in der HafenCity. Der Bauherr hüllt sich weiter in Schweigen.

Es passte perfekt zusammen: An diesem Donnerstag wird Alexander Sosa 53 Jahre alt und wollte an seinem Ehrentag auch die Eröffnung seines neuen Sports Club im Westfield Hamburg-Überseequartier feiern. Doch aus diesem Plan wird nichts – die Eröffnung des XXL-Einkaufsquartiers in der HafenCity mit 170 Geschäften, Entertainmentangeboten und Gastronomie wurde wegen eines Wasserschadens vom 25. April auf Ende August verschoben.

Unterdessen präsentierte der Betreiber des Fitnessstudios am Mittwoch dem Abendblatt seine rund 1600 Quadratmeter große Fläche. Dabei schaut Sosa ein wenig betrübt durch die bodentiefen Fenster auf die Elbe. Davor stehen die Laufbänder und Crosstrainer. Eigentlich fehlen jetzt nur noch die Mitglieder, die hier trainieren – bereits mehr als 500 haben sich angemeldet.

Westfield Hamburg: Drei Millionen Euro hat der Sports Club-Betreiber investiert

Aber die Fitness-Fans müssen sich jetzt wohl noch vier Monate länger gedulden. „Wir sind traurig, dass wir ein fertig gebautes Studio direkt am Wasser haben, welches in seiner Art einmalig ist, aber von unseren Kunden derzeit noch nicht genutzt werden kann“, sagt Sosa beim exklusiven Abendblatt-Gespräch.

Im neuen Sports Club ist Trainieren mit Aussicht möglich.
Im neuen Sports Club ist Trainieren mit Aussicht möglich. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Die Fläche sei ihm 2022 angeboten worden, berichtet Sosa und verrät: „Wir allein haben fast drei Millionen Euro investiert.“ Der Fitnessprofi ist von seinem 13. Standort begeistert: „Es ist nicht unser größtes Studio, aber sicher eins der schönsten und in einmaliger Lage gelegen.“

Westfield Hamburg – nach wie vor eine Baustelle, Ruhe nicht in Sicht

Der Unternehmer betont: „Wir haben hier die modernste Gerätetechnologie mit chipgesteuerten Kraftgeräten etwa von EGYM und Körperanalysesystemen von SECA, um das Training so effektiv und zeitsparend wie möglich zu gestalten.“ Alexander Sosa führt auch durch die Umkleideräume und den Wellnessbereich – eine der Saunen kann von den Nutzern per Knopfdruck beduftet werden.

Einige der modernen Trainingsgeräte stehen direkt an den Fenstern, durch die man hinunter auf einen der zentralen Plätze in einem der überdachten Bereiche des XXL-Einkaufsquartiers schauen kann. Dort unten ist der Boden noch abgedeckt. Baumaterialien stehen herum, es herrscht rege Betriebsamkeit.

Auch einen Tag vor der ursprünglich geplanten Eröffnung sind die Bauarbeiter auf dem Areal im Einsatz. Es sieht nicht so aus, als wenn hier in den kommenden Wochen Ruhe einkehren würde, es gibt noch viel zu tun. Die Eröffnung war am 11. April überraschend abgesagt worden. Der Grund: „In einem Teil des Untergeschosses ist es zu einem lokalen Eintritt von Grundwasser im Bereich einer zentralen technischen Anlage gekommen, die dadurch kurzfristig nicht in Betrieb genommen werden kann“, so der Bauherr Unibail-Rodamco-Westfield (URW) in einer Mitteilung vom 11. April.

Bauherr Unibail-Rodamco-Westfield äußert sich weiterhin nicht zum Wasserschaden

Das Abendblatt würde gerne mehr Details zu diesem Thema erfahren. Doch URW lehnte ein weiteres Mal eine Stellungnahme und die Beantwortung konkreter Fragen zu dem Grundwassereintritt ab. Erneut hatte das Abendblatt um Auskunft gebeten, an welcher Stelle des Bauprojekts das Grundwasser genau eingetreten ist, um wie viel Wasser es sich gehandelt hat und auf welchem Weg es ins Untergeschoss gelangt ist.

Auch die Fragen zur Art der technischen Anlage, ob diese angesichts der unmittelbaren Lage am Wasser aufgeständert war und warum durch den Wassereintritt der gesamte Gebäudekomplex lahmgelegt wird und nicht zumindest Teilbereiche eröffnet werden können, blieben unbeantwortet. „Ihr Informationsbedürfnis kann ich vollkommen nachvollziehen“, so ein Sprecher. „Bitten möchte ich Sie andersherum auch sehr herzlich um Ihr Verständnis, dass sich URW an dieser Stelle grundsätzlich nicht weiter äußert.“

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Es ist davon auszugehen, dass hinter den Kulissen nicht nur mit Hochdruck an der Behebung des Wasserschadens gearbeitet wird, sondern auch Versicherungen und Juristen eingebunden sind.

Bereits am 11. April, als die Absage der Eröffnung publik wurde, hatte URW-Deutschlandchef Andreas Hohlmann in einem Abendblatt-Gespräch angekündigt: „Wir müssen jetzt natürlich im Austausch mit allen Beteiligten prüfen, wie es zu dieser Situation kommen konnte.“ Zudem müsse analysiert werden, welche wirtschaftlichen Schäden für das Gesamtprojekt entstehen.

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Wie hoch diese sein werden, das ist jetzt noch nicht zu beziffern. Doch es dürfte sich hochgerechnet um einen Betrag im zweistelligen Millionenbereich handeln. Viele der Mieter dürften jetzt damit beschäftigt sein, ihren Schaden hochzurechnen. Auch Sports Club-Betreiber Alexander Sosa will diesen „analysieren und mit dem Vermieter erörtern“.

Unterdessen bleibt zum Schluss die Frage nach einem neuen Datum für die Eröffnung. Aber auf Abendblatt-Anfrage will sich URW nicht festlegen und bleibt bei der Formulierung: „Ende August.“