Hamburg. 500 Anhänger von Galatasaray Istanbul jubeln am Jungfernstieg mit Pyrotechnik. Dabei kommt es wohl zu einem rassistischen Zwischenfall.

Für die Fans von Galatasaray Istanbul brachte der letzte Spieltag der türkischen Süper Lig am Sonntagabend den 24. Meistertitel für ihren Fußballverein. Die Freude war groß – und die Stimmung am Hamburger Jungfernstieg gegen 20.30 Uhr aufgeladen.

Wie der Polizeilagedienst auf Abendblatt-Anfrage bekannt gab, versammelten sich in der Spitze rund 500 Hamburger Istanbul-Fans in der Innenstadt, unweit vom Nobelhotel Vier Jahreszeiten, um den Fußballclub zu feiern.

Einen Tag später ermittelt der Staatsschutz – allerdings nicht wegen der gezündeten Pyrotechnik.

Jungfernstieg Hamburg: „Ausländer raus“-Gesänge bei Feier von Galatasaray Istanbul

Videos auf X (vormals Twitter) zeigen die Fußballbegeisterten mit Istanbul-Trikot und Vereinsflaggen am Jungfernstieg. Die türkische Mannschaft hatte am letzten Spieltag gegen Konyaspor 3:1 gewonnen. Das wurde laut Polizei zufolge „vereinzelt“ mit Böllern und Pyrotechnik gefeiert.

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Nach Abendblatt-Informationen soll eine Gruppe junger Männer dann auch die rassistischen Liedzeilen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zu „L‘Amour Toujours“ des italienischen DJs Gigi D’Agostino angestimmt haben. Der 1999 veröffentlichte Song bekam durch die rassistischen Vorfälle zu Pfingsten auf Sylt noch einmal ungewollt Aufmerksamkeit und wurde für das Oktoberfest 2024 mittlerweile sogar verboten.

„Ausländer raus“ am Jungfernstieg: Staatsschutz ermittelt gegen Fans von Galatasaray Istanbul

Abendblatt-Informationen zufolge hat der Staatsschutz nach dem Gegröle am Jungfernstieg jetzt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Vom Lagedienst der Polizei Hamburg hieß es am Montagabend, es habe keine Aufnahmen von Personalien oder Festnahmen vor Ort gegeben. Gegen 22.30 Uhr hatte man den Einsatz für beendet erklärt.

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Einen Tag zuvor, am Sonnabend, war es beim Schlagermove 2024 auf St. Pauli zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Wie der Veranstalter auf Nachfrage bestätigte und stark kritisierte, war unerlaubterweise auf einem der Trucks „L‘Amour Toujours“ angespielt worden.

Daraufhin soll eine Gruppe von Menschen die rassistischen Parolen gesungen und einige sollen auch den Hitlergruß gezeigt haben. Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen, die Hinweise zu dem Vorfall geben können.