Hamburg. Täter greifen in der Mainacht ihr Opfer vor der Europa-Passage mit abgebrochenen Glasflaschen und Messer an. Flucht zum Jungfernstieg.
Die Flaniermeile Jungfernstieg und der Ballindamm in der Hamburger City entwickeln sich immer mehr zum Brennpunkt. Nach diversen vorausgegangenen Attacken ist dort in der Nacht zum 1. Mai nun ein junger obdachloser Mann zusammengeschlagen und vermutlich mit einem Messerverletzt worden.
Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, war es um kurz nach Mitternacht vor der Europa-Passage am Ballindamm zu einer Auseinandersetzung zwischen dem 29 Jahre alten Opfer und einer Jugendgang gekommen. Mehrere Jugendliche schlugen und traten aus unbekannten Gründen auf den Mann ein. Dabei sollen sie ihr Opfer auch mit abgebrochenen Glasflaschen, einem Messer und Pfefferspray malträtiert haben. Anschließend flüchteten die Angreifer zum S-Bahnhof Jungfernstieg.
Polizei Hamburg: Jugendliche treten Obdachlosen vor Europa-Passage zusammen
Alarmierten Beamten gelang es am Bahnhof, einen 19 Jahre alten Mann festzunehmen, der Blutspuren an seiner Kleidung hatte. Außerdem fanden die Polizisten bei ihm ein Messer. Mangels Haftgründen musste der Verdächtige nach Feststellung seiner Personalien allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt werden.
Der 29 Jahre alte Obdachlose kam in Begleitung eines Notarztes ins Krankenhaus, wo seine Schnittverletzungen versorgt wurden. Danach konnte er aus der Klinik entlassen werden.
Polizei Hamburg: 315er-Jugendbande hat Jungfernstieg übernommen
Bei den gesuchten Tätern soll es sich um mehrere Jugendliche oder Heranwachsende mit südländischem Erscheinungsbild handeln. Die Hintergründe der Tat sind Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen der „EG Alster“. Zeugen können sich unter der Rufnummer 040/428 65- 67 89 oder bei einer Polizeidienststelle melden.
- Angriff auf Transfrau: Gehört der Schläger zu den 315ern?
- Posen und posten: Videos werden zur Waffe der 315er-Bande
- Jungfernstieg: Jugendbande 315er – das ist die Problemszene
Jungfernstieg und Ballindamm haben sich in den vergangenen Monaten immer mehr zu einem Treffpunkt gewalttätiger Jugendbanden wie der berüchtigten 315er entwickelt. Dabei kommt es nicht nur zu Gewalt und Attacken untereinander. Im Januar war es am Ballindamm zu einem Angriff auf eine Transfrau gekommen. Eine Gruppe hatte die 19-Jährige verfolgt und zu Boden getreten.