Hamburg. Die Macher der neuen Attraktion in der HafenCity waren vom Kundenansturm völlig überrascht. Nun soll ein ausgeklügeltes System helfen.
Patissiers aus ganz Deutschland schwärmen von „Hamburgs neuer Perle“am Sandtorkai in der HafenCity, wo das Ehepaar Orth den Traum seiner ertrunkenen Tochter Johanna fortführt. Inzwischen kommt die Pâtisserie Johanna – die neueste Attraktion in der Speicherstadt – bei den Hamburgern so gut an, dass das Geschäft am Sonnabend wegen Überfüllung sogar kurzzeitig schließen musste.
Der Post, den das Social-Media-Team der Pâtisserie Johanna am Sonnabend auf Instagram veröffentlichte, kam einem Hilferuf gleich. In der Story hieß es: „Achtung, wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen. Alle Reservierungen bitte telefonisch anrufen, wir lassen euch rein.“
HafenCity: „Wir sind komplett ausgelastet und können niemanden mehr reinlassen“
Um 14.02 Uhr der Post: „Wir sind komplett ausgelastet und können im Moment niemanden mehr reinlassen. Wir sind überwältigt von dem Andrang, aber bitten um Verständnis.“
In der 700 Quadratmeter großen Pâtisserie samt der Produktionsküchen haben 60 Gäste Platz zum Sitzen. Die Wartezeit lag am Wochenende bei zwei Stunden. „Es ist der Wahnsinn“, sagt Patisserie-Chefin Inka Orth gegenüber dem Abendblatt. Sie ist überwältigt von dem Andrang, aber auch besorgt, dass viele Besucher unzufrieden sind. Sie bittet daher um Verständnis.
Alle Mitarbeiter helfen, wo sie können. Sogar Chef-Patissier Marcel Reinhard hilft am Sonntag am Eingang mit aus. „Der Andrang reißt nicht ab“, sagt Inka Orth. Sie wirkt erfreut, aber auch ein bisschen verzweifelt.
Seit Sonntagmorgen elf Uhr warteten schon wieder Gäste darauf, in die Patisserie zu kommen. „Wir haben gelernt und unser Anstellprinzip verbessert“, sagt Inka Orth.
Pâtisserie Johanna in der HafenCity etabliert ein besonderes Einlass-System
Ab sofort gibt es zwei Schlangen – eine für diejenigen, die sich Törtchen, Pralinen, Macarons oder Croissants zum Mitnehmen herausholen. Eine andere für die Besucher, die gern vor Ort essen möchten. „Wir hoffen, dass es so zu geringeren Wartezeiten kommt“, so Orth.
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Doch am Sonntag waren schon am Mittag die beliebten Salz-Karamell-Croissants ausverkauft. Inka Orth: „Wir hatten die Croissantproduktion extra hochgefahren.“
Es sei eben echtes Konditoren-Handwerk, das brauche Zeit. „Wir können nicht einfach irgendwelche Kartons aufreißen“, so Orth. „Wir wollen aber keinen Unmut bei unseren Gästen hervorrufen.“