Hamburg. Für das Viertel in der Innenstadt wurden Maßnahmen vorgestellt, die die Attraktivität des Standorts sichern sollen. Die Pläne.
Trotz des Streiks beim HVV herrschte am Donnerstag regsames Treiben im Nikolaiquartier. Das fast schon frühlingshafte Wetter lud zum Flanieren durch die Hamburger City ein. Damit das auch in Zukunft so bleibt, plant das innerstädtische Quartier für die Zukunft.
In einem digitalen Dialog informierte der Business Improvement District (BID) im Rahmen der dritten Laufzeit des Innovationsbereichs über seine Pläne, wie man auch in den kommenden Jahren eine Attraktivität gewährleisten will. Das Nikolaiquartier erstreckt sich zwischen Rathausmarkt und Alsterfleet sowie dem Rödingsmarkt, der Willy-Brandt-Straße und dem Nikolaifleet.
City Hamburg: Nikolaiquartier will sich für die Zukunft rüsten
In den vergangenen beiden Laufzeiten wurden unter anderem die Verkehrsführung angepasst, neue Sitzgelegenheiten für die Besucher angeschafft und eine spektakuläre Weihnachtsbeleuchtung installiert. Nun sollen weitere Maßnahmen folgen.
Das Maßnahmenpaket wurde von der Arbeitsgruppe „3. Laufzeit“ und dem Lenkungsausschuss des BID Nikolaiquartier entwickelt. Die Gremien bestehen jeweils aus Grundeigentümervertretern aus dem BID-Gebiet. Die Pläne wurden bereits in einer Grundeigentümerversammlung präsentiert und diskutiert.
Der Kampf um Besucher wird nicht einfacher, Ende April eröffnet das Einkaufszentrum Westfield in der HafenCity mit attraktiven Shopping- und Gastronomieangeboten. Die Konkurrenz, die nur wenige Kilometer entfernt ist, nimmt man im Nikolaiquartier zur Kenntnis, doch das Quartier will sich auf die eigenen Stärken besinnen.
Nikolaiquartier: Mit neuer Technik sollen demnächst Besucher gezählt werden
Um einen besseren Überblick zu bekommen, wie viele Menschen durch das Nikolaiviertel gehen, sollen künftig Passanten gezählt werden. An den Ein- und Ausgängen des Viertels sollen bis zu fünf sogenannte Passantenfrequenzzähler installiert werden. Durch die neue Technik soll beispielsweise herausgefunden werden, wie sich Veranstaltungen und verkaufsoffene Sonntage konkret auf den Besucherstrom auswirken.
Darüber hinaus sollen unter anderem die Lauf- beziehungsweise Fahrtrichtung von Fußgängern, Fahrradfahrern und Autos dokumentiert werden. Alle Daten, die gesammelt werden, sollen öffentlich einsehbar sein. Unterstützung soll dabei vom Kölner Unternehmen Hystreet kommen, das in mehreren Städten (u. a. München, Hannover, Frankfurt, Wien) Besucherströme trackt.
Hamburger Innenstadt: Sommergärten sollen im Nikolaiquartier künftig größer werden
Sichtbar sollen auch weiterhin die Sommergärten bleiben, die in den vergangenen Jahren einem Teil des Quartiers ein gewisses Naturambiente verliehen. Weil das Konzept so gut ankam, sollen sie auf das gesamte Nikolaiquartier ausgeweitet werden.
Um die besonderen Gärten mehr zur Geltung zu bringen, plant das BID im Nikolaiquartier ein buntes Programm, samt offizieller Eröffnungsveranstaltung. Details sind noch nicht bekannt.
Weihnachtsbeleuchtung soll im Nikolaiquartier bleiben – und erweitert werden
Ebenfalls ein fester Bestandteil der neuen Pläne für das Nikolaiquartier ist die Weihnachtsbeleuchtung. Im vergangenen Jahr wurden die Straßen an 243 Stellen mit Stahlseilen überspannt und mit insgesamt 6075 LED-Lampen erleuchtet. In den kommenden Jahren könnte auch der Bereich Neue Burg/Trostbrücke weihnachtlich leuchten.
Ein wichtiger Aspekt für die Verantwortlichen im Nikolaiquartier ist mit Blick auf die Zukunft das Thema Sauberkeit. Vor allem in den Bereichen von Sitzgelegenheiten und gastronomischen Außenflächen soll künftig vermehrt sauber gemacht werden. Einmal pro Jahr – so ist der Plan – soll darüber hinaus eine komplette Gehwegreinigung mit Hochdruck und Heißdampf erfolgen.
City Hamburg: PR-Offensive für das Nikolaiquartier geplant
Die sichtbaren Verbesserungen sind ein Kernbereich der neuen Pläne, die Wahrnehmung des Quartiers im Herzen der Stadt ein weiterer. So soll die Kommunikation mit den ansässigen Läden und Gastronomieeinrichtungen verbessert werden. Die Mieterinnen und Mieter sollen künftig beispielsweise besser unterstützt werden, wenn sie Sondernutzungsgenehmigungen beantragen.
Auch im Bereich Social Media will man sich künftig stärker positionieren. Man will schließlich dokumentieren, was das Nikolaiquartier zu bieten hat.
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Finanziert werden die Maßnahmen über eine kommunale Abgabe, die alle Grundeigentümer im BID-Gebiet zahlen müssen. Das Nikolaiquartier betonte auf Abendblatt-Anfrage, dass sich die Pläne jederzeit noch ändern können. Zudem stehen vor der Umsetzung noch Gespräche mit dem Bezirk Mitte und der Stadt an. Diese können bis zu sechs Monate dauern.