Hamburg. Champions League am Dienstag im Volkspark und Freitag Stadtderby zwischen St. Pauli und HSV am Millerntor – was befürchtet wird.

Der Hamburger Polizei steht wahrscheinlich eine der härtesten Fußballwochen der vergangenen Jahre bevor. Am morgigen Dienstag kommt es im Volksparkstadion zum Duell zwischen dem ukrainischen Fußballmeister Schachtar Donezk und dem belgischen Club Royal Antwerpen – am Freitag findet dann im Millerntor-Stadion das Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV statt. Beide Begegnungen gelten als Risikospiele mit teils hoch gewaltaffinen Fans.

HSV gegen St. Pauli und Champions League: Polizei Hamburg macht sich bereit

An beiden Tagen wird die Polizei die Spiele mit einem Großaufgebot begleiten. Allein am Freitag werden sieben Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten aus ganz Norddeutschland im Einsatz sein. Hinzu kommen Alarmhundertschaften.

Beim morgigen Champions-League-Spiel rechnet die Polizei mit bis zu 500 Problemfans – etwa 100 könnten die Konfrontation suchen. Im September hatten sich Antwerpen-Fans in Spanien rund um das Spiel gegen den FC Barcelona Krawalle mit der Polizei geliefert.

Lokalderby: Polizei Hamburg versucht Fans von HSV und St. Pauli zu trennen

Am Freitag beim Lokalderby muss die Polizei versuchen, die Anhänger von HSV und St. Pauli getrennt zu halten. Die Einsatzführung rechnet wieder mit einem Fanmarsch der HSV-Anhänger zum Millerntor. Vergangenes Jahr hatte es genau in dieser Situation den Versuch von St.-Pauli-Fans gegeben, den Marsch anzugreifen. Bundespolizisten hatten das verhindert.

Eine besondere Rolle hatte damals laut Sicherheitsbehörden „Rotsport“ gespielt, eine politisch motivierte Truppe mit hohem Gewaltpotenzial aus dem Dunstkreis des Kiez-Clubs. Sie soll vor rund zwei Wochen auch an den Ausschreitungen nach dem St.-Pauli-Spiel gegen Hannover beteiligt gewesen sein. Dabei wurden zwölf Polizisten verletzt, einer davon schwer.

Die beiden Spiele in dieser Woche seien „das i-Tüpfelchen der Einsatzbelastung für die Polizei“, sagt Thomas Jungfer von der Deutschen Polizeigewerkschaft. Allein im Oktober sei der Überstundenberg bei der Hamburger Polizei durch außergewöhnliche Ereignisse – vor allem durch die Folgen des Konflikts zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas – um etwa 100.000 auf mehr als 600.000 angewachsen. Jungfer: „Wir haben mittlerweile die Tendenz, dass er bis Jahresende auf 800.000 Überstunden anwächst.“ St. Pauli siegte am Sonnabend mit 3:2 in Rostock. Dabei kam es nur zu vereinzelten Provokationen.