Hamburg. Die Letzte Generation hatte zu einem Bummelmarsch am Hafen aufgerufen. Die Polizei bot den Aktivisten einen Kompromiss an.

Klimaaktivisten der Letzten Generation wollten am Mittwochnachmittag bei einem Protestmarsch vom Baumwall zu den Landungsbrücken ziehen. Die Polizei kam ihnen aber zuvor: Der Aufzug der etwa 35 Personen am Hamburger Hafen sei nicht angemeldet gewesen, sagte ein Sprecher des polizeilichen Lagedienstes dem Abendblatt, jedoch habe sich vor Ort ein Teilnehmer als verantwortlich zu erkennen gegeben.

Letzte Generation will Verkehr blockieren – Polizei Hamburg stoppt Aufzug

Ziel des Protestmarschs ist es offenbar gewesen, den Straßenverkehr zu blockieren – ein häufig gewähltes Mittel der Bewegung, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Dies untersagten die Beamten der Gruppe, boten ihnen aber nach der Anmeldung einer Spontandemonstration an, stattdessen auf der Jan-Fedder-Promenade zu protestieren. Diese Auflage lehnten die Teilnehmer wiederum ab und verließen den Baumwall schon eine Dreiviertelstunde später wieder – zunächst.

Schon gegen 18.30 Uhr versuchte etwa ein Dutzend Aktivisten, erneut auf die Fahrbahn zu gelangen und den Verkehr zu blockieren. Die Polizei war jedoch weiterhin mit mehreren Streifenwagen vor Ort und hielt die Teilnehmer auf. Vor Ort soll es vereinzelt zu Schubsereien zwischen Beamten und den Aktivisten gekommen sein. Eskaliert ist die Situation laut Lagedienst aber nicht.

Letzte Generation blockiert häufig Straßen in Hamburg

Erst Ende Juli hatten die „Red Rebels“, eine Gruppierung der Bewegung Extinction Rebellion, auf der Jan-Fedder-Promenade für makabere Szenen gesorgt: In rote Roben gekleidete Menschen deckten einen Mann mit einem Leichentuch ab und verkündeten dahinter auf Bannern dessen „Todesursache“. Die gespielte Performance am Baumwall hatten sich die Aktivisten überlegt, um auf die Bedrohung durch die Klimakrise aufmerksam zu machen.

Klimaaktivisten der Bewegungen Extinction Rebellion und der Letzten Generation blockieren bei ihren Protestaktionen meist Straßen, Häfen und Flughäfen, um Regierung und Gesellschaft zu einem Umdenken im Umgang mit der Klimakrise zu bewegen.