Hamburg. Aktivisten von Extinction Rebellion zeigen eine verstörende Performance am Baumwall. Damit kritisieren sie die Ausbeutung der Erde.

Es waren makabere Szenen, die sich den Flanierenden am Sonntagmittag am Hamburger Hafen geboten haben: In rote Roben gekleidete Menschen decken einen Mann mit einem Leichentuch ab und verkünden dahinter auf Bannern dessen „Todesursache“. Die gespielte Performance auf der Jan-Fedder-Promenade am Baumwall haben sich Aktivisten der „Red Rebels“, eine Gruppierung der Bewegung Extinction Rebellion, überlegt, um auf die Bedrohung durch die Klimakrise aufmerksam zu machen.

Anlass ist der sogenannte Erderschöpfungstag (Earth Overshooting Day), der jenen Tag markiert, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres hergibt, aufgebraucht hat. 2023 fällt er auf den 2. August.

Extinction Rebellion: Makabere Demonstration am Hafen

Die Organisatoren der Demonstration im Hafen kritisieren, dass die Gesellschaft auf Pump die Erde ausbeute. „Wir wollen die Menschen darauf aufmerksam machen, dass es wirklich ernst ist“, hieß es von den „Red Rebels“. Bis zu 30 Personen waren angemeldet, teilte die Polizei mit. Es sei friedlich geblieben.

Ausgangspunkt der Demonstration war der Baumwall. Insgesamt waren über den Nachmittag drei bis vier identische Aktionen rund um die HafenCity geplant. Der Abschluss der Kundgebung sollte unmittelbar an den Landungsbrücken stattfinden.

Extinction Rebellion: Nicht die erste makabere Performance in Hamburg

Klimaaktivisten der Bewegungen Extinction Rebellion und der Letzten Generation blockieren bei ihren Protestaktionen meist Straßen, Häfen und Flughäfen, um Regierung und Gesellschaft zu einem Umdenken im Umgang mit der Klimakrise zu bewegen.

Es ist aber nicht das erste Mal, dass die Aktivisten in Hamburg auch teils verstörende Szenen auf die Straße gebracht haben, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. So gab es bereits 2019 einen „blutigen“ Trauermarsch gegen die Cruise Days und die Kreuzfahrtindustrie an den Landungsbrücken. Dabei wurde rote Farbe auf den Treppenstufen verteilt.