Hamburg. Planten un Blomen: Spekulation um Abriss des 50er-Jahre-Baus beendet. Wie hoch der Kaufpreis ist, worin die Zukunft des Cafés liegt.
Das seit drei Jahren leer stehende Traditionslokal Café Seeterrassen in Planten un Blomen entgeht dem Abriss und bleibt Hamburg als gastronomisches Ausflugsziel erhalten.
Was das Abendblatt bereits vor Monaten berichtet hatte, wurde nun von der Finanzbehörde bestätigt: Die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) verkauft den markanten 50er-Jahre-Bau mit Blick auf den Parksee an den Bezirk Mitte. Der Kaufpreis für das Ensemble, zu dem auch der umliegende Parkteil gehört, soll nach Abendblatt-Informationen unter 150.000 Euro liegen.
Café Seeterrassen in Planten un Blomen entgeht Abriss
Um die Zukunft der Seeterrassen war lange gerungen worden. Seit Sommer 2020 stand das Gebäude leer, unter anderem nagte Schimmel an der Substanz des vor sich hinrottenden Gemäuers.
Die Eigentümerin HMC wollte das Café zunächst abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Dagegen regte sich politischer und gesellschaftlicher Widerstand – eine Onlinepetition warb für den Erhalt des 1953 nach Plänen des renommierten Hamburger Architekten Ferdinand Streb für die Internationale Gartenausstellung errichteten Cafés.
„Schmuckstück im Park“: Café Seeterrassen bleibt
Auch Denkmalschützer kämpften für das „Schmuckstück im Park“. Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing hatte sich ebenfalls für die traditionsreichen Seeterrassen ausgesprochen.
„Das ist ein Haus mit Charme, an das viele Hamburger gute Erinnerungen haben und das auch mir am Herzen liegt“, sagte er im August 2020 in einem Abendblatt-Interview. „Man sieht doch Harald Juhnke förmlich noch vor sich, wie er die Treppe hinuntersteigt, während hinter ihm auf der Terrasse das Orchester spielt.“
Neue Gastronomie im Hamburger Café Seeterrassen
Seit 2008 wurde das Haus von der Sprinkenhof GmbH unterhalten. Die städtische Immobilientochter ist nun auch mit der Sanierung der Seeterrassen beauftragt.
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Die genauen Pläne sowie die künftige Nutzung wollen Sprinkenhof-Geschäftsführer Jan Zunke sowie Finanzsenator Andreas Dressel und Mitte-Chef Ralf Neubauer (beide SPD) an diesem Mittwoch präsentieren. Nach Abendblatt-Informationen gilt ein öffentlicher Gastronomiebetrieb als sicher. Bis zur Aufgabe war das Café Seeterrassen für Schlagerpartys und andere Events genutzt worden.