Hamburg. Seit Jahren schimmelt das Gebäude vor sich hin. Machbarkeitsstudie zur weiteren Nutzung soll nun bald vorliegen. So geht es weiter.

Das Café, wunderschön gelegen am Parksee im Planten un Blomen, war fast 70 Jahre eine Institution in Hamburgs Mitte. Tagsüber tranken Ausflügler Kaffee, abends tanzten Hamburger dort. Seit Ende 2019 der Vertrag mit dem letzten Pächter des Café Seeterrassen ausgelaufen ist, stocken die Planungen für die Zukunft des Lokals. Während Politiker zunehmend befürchten, dass mit jedem weiteren vergangenen Tag dem maroden Gebäude der Abriss droht, beschwichtigt das zuständige Bezirksamt. An Weihnachten soll sich nun das Schicksal der Immobilie entscheiden.

Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft, sorgt sich um die Immobilie. Sie sagt: "Das Gebäude ist immer noch sich selbst überlassen, Maßnahmen zu seinem Erhalt gab es nicht. Die Stadt wollte das Gebäude schon 2020 abreißen lassen, nun lässt sie es eben einfach verschimmeln." Die Partei hat, wie bereits im Frühjahr, eine Kleine Anfrage an den Senat gestellt. Ziel: Zu erfahren, wann und wie es mit der Immobilie auf dem prominenten Stück Land weitergeht.

Planten un Blomen: Café Seeterrassen – Studie bisher ohne Ergebnisse

Nach der Schließung des Cafés stellte sich bereits die Frage, ob die Immobilie, die der stadteigenen Hamburg Messe und Congress GmbH gehört, saniert werden kann oder ein Abriss und Neubau wirtschaftlicher ist. Unter anderem dazu gab das Bezirksamt Hamburg-Mitte im Sommer 2021 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag.

Im Sommer 2022 sollte die Untersuchung Antworten geben. "Die Ergebnisse liegen anderthalb Jahre später aber noch immer nicht vor, der aktuell laufende Prüfprozess – laut Senat die Grundlage für eine zukunftsträchtige weitere Nutzung – dümpelt seit Jahren vor sich hin", kritisiert Frieling.

Laut dem zuständigen Bezirksamt lässt die Studie auf sich warten, weil es Verzögerungen beim beauftragten Unternehmen gibt. Mit Ergebnissen werde nun kurz vor Weihnachten gerechnet. "Dann wird es auch einen Runden Tisch geben, bei dem auf Grundlage der Studie über das weitere Vorgehen gesprochen wird", sagt Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamt Hamburg-Mitte.

Café Seeterrassen: CDU befürchtet Verzögerungstaktik

Die Fraktion der CDU befürchtet indes, dass bereits zu viel wertvolle Zeit verstrichen ist, um das Café zu retten. Schon im Frühjahr wurde in dem einstigen Café so starker Schimmelbefall festgestellt, dass es nur noch mit Schutz­kleidung betreten werden kann. Eine Zwischennutzung ist aus gesundheit­lichen Gründen daher nicht möglich.

Frieling: "Am Ende dieser Verzögerungstaktik steht im schlimmsten Fall dann doch der Abriss. Das würde mich nicht überraschen." Der Bezirk sieht diese Gefahr indes nicht. Auf die Frage, ob wegen des fortschreitenden Verfalls der Abriss droht, antwortete das Amt mit "Nein"...