Hamburg . Die Leiche des HSV-Managers wurde am Morgen vom Kapitän einer Hafenfähre in der Elbe entdeckt. Kraus war elf Wochen vermisst worden.

Nun wird Gewissheit, was bei der Suche nach dem seit Wochen vermissten HSV-Manager Timo Kraus (44) lange vermutet wurde: Der HSV-Manager ist offenbar in die Elbe gestürzt und ertrunken. Wie das Abendblatt erfuhr, handelt es sich bei der Leiche, die am frühen Donnerstagmorgen im Bereich des Museumsschiffs „Cap San Diego“ vom Kapitän der Fähre „Ovelgönne“ entdeckte wurde, um Timo Kraus.

Mit einem Kleinboot rückten Rettungskräfte der Feuerwehr am frühen Morgen aus und zogen den Toten aus der Elbe. Die Leiche wurde in einen weißen Leichensack gehüllt und ins Institut für Rechtsmedizin gebracht. Dort wurde die Leiche am Donnerstagabend anhand des Zahnschemas hundertprozentig identifiziert: Es handelt sich bei dem Toten um Timo Kraus.

Polizei findet Ausweis von Timo Kraus

Zuvor hatte die Hamburger Polizei am Donnerstagnachmittag den Abendblatt-Bericht vom Morgen bestätigt, dass bei der in der Elbe entdeckten Leiche der Personalausweis und Kleidungsstücke von Timo Kraus gefunden wurden. In Ermittlungskreisen wird davon ausgegangen, dass Kraus bei Eisglätte in die Elbe gefallen und ertrunken ist.

Feuerwehrmänner bergen die Wasserleiche nahe des Museumsschiffes
Feuerwehrmänner bergen die Wasserleiche nahe des Museumsschiffes "Cap San Diego" © TV Newskontor

Zunächst hatten Polizei und Feuerwehr keine offiziellen Angaben zur Identität des Toten gemacht. Von offizieller Seite der Behörden hieß es sogar, dass es unwahrscheinlich sei, dass es sich bei der Leiche um Timo Kraus handele. Die Beamten begründeten diese Aussage mit dem Erscheinungsbild und der Bekleidung des Toten – offenbar eine nicht korrekte Information.

Polizei prüfte sogar Hellseher-Hinweis auf Timo Kraus

Der 44-jährige HSV-Manager war nach einer Firmenfeier an den Hamburger Landungsbrücken am 7. Januar gegen 23.30 Uhr von Kollegen in ein Taxi gesetzt worden. Zu Hause in Buchholz ist der Familienvater jedoch nie angekommen. Seine Spur verlor sich in Höhe des Museumsschiffs "Rickmer Rickmers", wo sein Handy letztmals um 0.40 Uhr geortet wurde.

Mehrere Suchaktionen an Land und in der Elbe verliefen erfolglos. Taucher wurden eingesetzt, nachdem ein Spürhund eine Spur zu Timo Kraus angezeigt hatte – ohne Ergebnis. Auch der dunkelhäutige Taxifahrer konnte nicht aufgespürt werden, obwohl die Polizei eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt hatte. Die Ermittler gingen früh davon aus, dass Timo Kraus irgendwo an den Landungsbrücken in die Elbe stürzte

Sogar einem Hellseher-Hinweis war die Polizei nachgegangen. Dieser hatte sich in der Woche nach dem Verschwinden bei der Polizei gemeldet. Der Hellseher gab damals an, dass sich die Leiche von Timo Kraus nach seiner Eingebung zwischen zwei bestimmten Landungsbrücken befinden müsste. Doch mit Hilfe eines Experten für die Wasserströme in der Elbe schloss die Polizei diese Theorie aus.