Hamburg. Vor einem Monat verschwand der HSV-Manager nach einer Feier in Hamburg. Jetzt sollen Fernsehzuschauer bei der Suche helfen.

Auf der Suche nach Timo Kraus hofft die Polizei nun auf Hinweise von Fernsehzuschauern. Der Fall des verschwundenen HSV-Managers war am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY .. ungelöst". "Mit unserer Sendung erreichen wir eine ganz große Zahl von Zuschauern und können so möglicherweise einen neuen Impuls bei der Suche geben", sagte Moderator Rudi Cerne "Focus Online".

Timo Kraus, Leiter der Merchandising-Abteilung des HSV, ist seit der Nacht vom 7. auf den 8. Januar verschwunden
Timo Kraus, Leiter der Merchandising-Abteilung des HSV, ist seit der Nacht vom 7. auf den 8. Januar verschwunden © privat

Hinweise erhofft sich die Polizei vor allem zum Taxifahrer, der Kraus als Letzter gesehen haben könnte. Kraus (44) war nach einer Firmenfeier an den Hamburger Landungsbrücken am 7. Januar gegen 23.30 Uhr von Kollegen in ein Taxi gesetzt worden. Zu Hause in Buchholz ist der Familienvater jedoch nie angekommen. Seine Spur verliert sich in Höhe des Museumsschiffs Rickmer Rickmers, wo sein Handy letztmals um 0.40 Uhr geortet werden konnte.

Mehrere Suchaktionen zu Land und zu Wasser blieben erfolglos. Taucher wurden eingesetzt, nachdem ein Spürhund eine Fährte von Timo Kraus angezeigt hatte – ohne Ergebnis. Auch der dunkelhäutige Taxifahrer konnte nicht aufgespürt werden, obwohl die Polizei eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt hatte. Er könnte zumindest weitere Erkenntnisse liefern, wie und warum der Vermisste nach kurzer Fahrt wieder zu den Landungsbrücken zurückgekehrt war.

Polizei vermutet, dass Kraus nicht mehr lebt

Die Ermittler gingen früh davon aus, dass Timo Kraus an den Landungsbrücken in die Elbe fiel und nicht mehr lebt. Knapp eine Woche nach seinem Verschwinden hatten drei Barkassenführer bei Övelgönne eine Leiche gemeldet. Das entspricht ungefähr dem Zeitraum, den es dauert, bis ein lebloser Körper an die Wasseroberfläche gespült wird. Je nach Strömung könnte Kraus' Körper inzwischen bereits in die Nordsee gespült worden sein.

Dass Kraus aus anderen Gründen verschwunden sein könnte, gilt als ex­trem unwahrscheinlich. Die Polizei bittet weiter unter der Telefonnummer 04181 2850 um Hinweise.