Hamburg. Insgesamt hatten sechs von 14 Kaufinteressenten einen Sanierungsvorschlag eingereicht. Übrig blieben drei Entwürfe.

Vor einem Jahr, am Tag des offenen Denkmals 2014, entwickelten architekturinteressierte Hamburger die Idee einer „Initiative City-Hof“. Ihr Ziel: der Erhalt der vier Gebäude am Klosterwall, die in den 1950er-Jahren von Rudolph Klophaus erbaut worden waren und zurzeit Sitz des Bezirksamts Hamburg-Mitte sind. Der Senat will sie abreißen lassen und an ihrer Stelle neue Wohn- und Bürohäuser schaffen.

Am gestrigen Sonntag, am Tag des offenen Denkmals 2015, lud die Initiative zu einer kreativ-ironischen Protestaktion. Der denkmalgeschützte City-Hof sollte symbolisch abgerissen werden – Brecheisen, Vorschlaghammer und sogar ein Bagger waren organisiert. Außerdem wurde den rund 50 Besuchern ein Entwurf vorgestellt, der die Sanierung des City-Hofs und nicht dessen Abriss vorsieht. Insgesamt hatten sechs von 14 Kaufinteressenten einen Sanierungsvorschlag eingereicht. Übrig blieben drei Entwürfe – der einzig verbleibende mit einer Sanierungsvariante musste jedoch wegen einer Formalie ausscheiden. „Wir wollen den Hamburgern zeigen, was aus den City-Höfen werden könnte“, sagt Initiativen-Gründer Marco Alexander Hosemann. „Es kann nicht sein, dass die Stadt sich mit einem Quartier um den Weltkulturerbe-Titel bewirbt, unmittelbar daneben aber ein Denkmal abreißen will.“ Die Stadt sei gesetzlich zum vorbildlichen Umgang mit ihren Denkmälern verpflichtet, nehme diese Aufgabe aber nachweislich nicht ernst. Nun werde man sich mit Nachdruck für den City-Hof einsetzen: „Noch ist das Verfahren nicht abgeschlossen.“