Die vier in den 1950er-Jahren erbauten Gebäude unweit des Hauptbahnhofs sind bisher noch Sitz des Bezirksamts Hamburg-Mitte. Jetzt muss die Finanzbehörde die Angebote auswerten.
Hamburg. Die Ausschreibung für den Verkauf der City-Hochhäuser am Klosterwall ist beendet. Die vier in den 1950er-Jahren erbauten Gebäude unweit des Hauptbahnhofs sind bisher noch Sitz des Bezirksamts Hamburg-Mitte. Die Behörde mit ihren rund 1000 Mitarbeitern soll jedoch 2017 in einen Teil des Axel-Springer-Verlagsgebäudes an der Caffamacherreihe ziehen.
An der Ausschreibung des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) für die City-Hochhäuser sollen sich nach Abendblatt-Informationen zahlreiche Investoren mit ihren Konzepten beteiligt haben. Das ist nicht überraschend, denn das Areal ist rund 7000 Quadratmeter groß und gilt aufgrund der Top-Lage als Filetgrundstück.
Zudem hat die Stadt grünes Licht für den Abriss der denkmalgeschützten, maroden Gebäude gegeben, auch wenn diese Entscheidung umstritten ist. Dementsprechend attraktiv ist das Grundstück für Projektentwickler. Hier könnte eine Mischung aus Wohn- und Bürobebauung entstehen. Aber auch ein Hotelneubau – der Bedarf ist aufgrund der stetig steigenden Zahl der Übernachtungsgäste groß – wäre denkbar.
Doch zunächst muss nun die Finanzbehörde die Angebote auswerten. Das kann mehrere Wochen dauern. Eine Rolle für die Entscheidung wird neben dem Konzept natürlich auch spielen, wie hoch das Kaufpreisgebot für das Grundstück ist. Hier dürfte ein Preis im unteren zweistelligen Millionenbereich erzielt werden.
Wer sich an der Ausschreibung beteiligt hat, sagt die LIG nicht. Aber nach Abendblatt-Informationen dürften bekannte Namen wie die Patrizia oder die Quantum Immobilien AG, die momentan die Stadthöfe in der ehemaligen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt realisiert, dabei sein. Wenn dann der Zuschlag an einen Investor erfolgt ist, wird bei der Umsetzung der Planungen auch die Bezirkspolitik Einfluss nehmen: „Wir würden uns einen großen Anteil an Wohnungsbau zur Belebung des benachbarten Kontorhausviertels wünschen“, sagte Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg.