Die Bürgerschaftsfraktion hat einen entsprechenden Antrag an den Senat gestellt. Damit verärgern die Grünen vor allem SPD und CDU aus dem Bezirk Mitte. Auch der bisherige Eigner Bayerische Hausbau mauert.

Hamburg. Die maroden Esso-Häuser am Spielbudenplatz befinden sich seit fast fünf Jahren im Besitz der Bayerischen Hausbau. Außer, dass mit dem Abriss des einsturzgefährdeten Gebäudekomplexes begonnen wurde, hat sich noch nicht viel getan. Einen realistischen Termin für einen Baubeginn gibt es nicht. Es wurde noch nicht einmal ein Architekturwettbewerb gestartet.

Zur Zeit streiten sich der Investor und die Politik darüber, wie hoch der Anteil von öffentlich geförderten Wohnungsbau sein soll. Die Politik im Bezirk will 50 Prozent, die Bayerische Hausbau nicht mehr als ein Drittel.

Aber vielleicht hat sich dieser Konflikt schon bald erledigt, wenn die Forderung der Grünen umgesetzt wird. Die wollen, dass die Stadt den Gebäudekomplex erwirbt: „Der Senat sollte die festgefahrene Situation durch ein Kaufangebot für die Esso-Häuser lösen. Nach dem Erwerb soll die Neubebauung gemeinsam mit dem Quartier entwickelt und mit Genossenschaften sowie der SAGA GWG umgesetzt werden“, sagte Stadtentwicklungsexperte Olaf Duge. Die Grünen haben auch schon einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft eingebracht.

Allerdings gibt es dafür wenig Unterstützung aus dem Bezirk Mitte: „Das ist ein ausgesprochen populistischer Vorschlag. Die Lösung des Problems kann nicht sein, dass die Stadt die Esso-Häuser kauft und der Steuerzahler die Zeche bezahlt“, sagte SPD-Fraktionschef Falko Droßmann. Es sei schade, dass die Grünen jetzt die einstimmige Haltung der Bezirksversammlung verlassen, um einen vermeintlichen Wahlkampfpunkt zu machen“, so Droßmann.

Von „Wahlkampfgetöse der Grünen“, sprach CDU-Fraktionschef Jörn Frommann. Ein Ankauf durch die Stadt sei völlig unrealistisch. Der CDU-Politiker fordert: „Nicht die Stadt muss einspringen, sondern es muss zügig zu einer Lösung kommen, damit das Bauvorhaben vorangebracht werden kann.“

Bayerische Hausbau mauert

Die Bayerische Hausbau lehnt einen Verkauf der Esso-Häuser ab: „Wir wollen weiterhin unser Projektvorhaben in dem städtebaulich wie auch wohnungspolitisch sinnvollen Umfang von rund 25.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche umsetzen“, sagte Sprecher Bernhard Taubenberger. Was den Dissens zwischen der Drittellösung und dem vom Bezirk geforderten Anteil von 50 Prozent öffentlich geförderten Wohnraums betreffe, so setze die Bayerische Hausbau auf einen intensiven Dialog mit Politik und Stadtteilgesellschaft, so Taubenberger weiter.